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bereits ganz andere geworden Waren, als sie es da waren, wo
wir mit unsern Betrachtungen den Ausgang genommen hatten.
Der Schluss des dreissigjährigen Krieges, also die Mitte des
Jahrhunderts, bildet den Abschnitt, der die Anstrengungen
der Nation während eines achtzigjährigen Kampfes von der
Ruhe und dem Reichthum der nun folgenden Jahrzehnte
trennt. Und demgemäss ist er auch für die Geschichte der
nationalen Kunst von hoher Bedeutung. Wenn die hollän-
dische Malerei, durch den Aufschwung der Nation im Anfange
des Unabhängigkeitskrieges zu neuem Leben aufgerufen, sich
der Fesseln akademischer Schulung entledigte und die Bahnen
eines strengen Realismus "mit einer Unbefangenheit und Frei-
heit, einer Sicherheit und Kühnheit, einem Verständniss und
Erfolge beschritt, die nie erlebt waren, so lag es in der Natur
menschlicher Dinge, dass sie nicht dauernd auf den Höhen.
sobald sie diese erreicht hatte, verweilen konnte. Wenn sie
zu Ende des sechszehnten und Anfange des siebzehnten Jahr-
hunderts die Helden des Krieges, die Vertheidiger des Vater-
landes in Einzelbildnissen oder in Schützenstücken dargestellt
hatte, so entfielen ihr diese Gegenstände mit dem Schluss des
Krieges von selbst, sie musste andere Vorwürfe für ihre
Malereien suchen. Wenn sie in der Befreiung von der alten
zeichnerischen Malweise zu einer breiten rein malerischen
Behandlungsweise gelangt war, so wurde sie, sobald die Breite
dieser Behandlungsweise an der Grenze des tiberhaupt Mög-
lichen angekommen war, auf andere technische Wege gewiesen.
Diese Umstände erklären die Erscheinungen, welche die hollän-
dische Malerei in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahr-
hunderts bietet. Doch nahmen diese Erscheinungen nicht
etwa einen plötzlichen Ursprung, sondern sie bildeten sich all:
mälich durch viele und weitverzweigte Uebergänge, so dass
z. B. um das Jahr 1660, als die breite Malweise in den letzten
Werken des Franz Hals (i 1666) und des Rembrandt
(T 1669) so breit geworden war, dass sie schlechterdings nicht
mehr breiter werden konnte, wenn sie noch mit einigem Rechte
den Namen "Malweise" behalten sollte, der äusserste Gegen-
satz derselben, die feinste F einmalerei, auch schon ihre grösste
Vollendung erreicht hatte, wie das jenes vorhin besprochene