Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

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"IELE DES ÜBERGANGSSTYLS IN ARCHITEKTUR etc. 
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achteckigc, allerdings schlanke Pfeiler, auf denen Rundbögen 
ruhen, achteckige Leseptilte mit Getäfel etc. Die Perspective 
ist hier zwar mit dem Gefühl angestrebt, aber aus Mangel an 
wissenschaftlicher Kenntniss noch unrichtig. 
Diese baulichen Darstellungen aufden Reliefs der ersten Thüre 
des Ghiberti erinnern an ähnliche architektonische Hintergründe 
auf den Gemälden vom Ende des 14. und Anfang des 15. Jahr- 
hunderts. Vielleicht hat diese Verwandtschaft des Ghiberti 
mit den gleichzeitigen Malern in der Ausschmückung seiner 
Reliefs darin ihren Grund, dass, wie wir sahen, eben auch 
Ghiberti bereits begonnen hatte, sich gänzlich der Malerei 
zuzuwenclen, unmittelbar bevor er den Auftrag zur Herstel- 
lung des Portals erhielt. Und in der That datirt besonders seit 
Ghiberti's Beispiel her die malerisch e Behandlung des Reliefs, 
welche während der Renaissance mehr und mehr überhand nahm, 
bis sie schliesslich nicht wenig zur Ausbildung des Barokstyls 
in der Sculptur beitrug. Dies sei hier beiläufig bemerkt. 
Dem Zweck dieses Capitels gemäss wollen wir einige 
weitere interessantere Beispiele des Ueberganges von der Gothik 
zur Renaissance in der Architektur anführen, die bisher wenig 
beachtet worden sind. 
Dieser Periode gehört der Zeit nach zunächst der Palast 
des Niccolo da Uzzano, jetzt des Grafen Luigi Capponi, an. 
Niccolo da Uzzano, der berühmte Patriot und Republikaner, 
der einer der angesehensten Gegner des nach Alleinherrschaft 
strebenden Cosimo de' Medici war, ward im Jahre 1359 ge- 
boren. Durch Erbschaft erhielt er von seiner Mutter, Alessandra 
de Bardi, einige Häuser, an deren Stelle er, nach Vasari's 
durch keine Urkunden unterstützte Angaben, vom Maler L0- 
renzo di Bicci seinen Palast erbauen liess. Jedenfalls muss der- 
selbe etwa zu Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet worden 
sein. Doch ist sein Charakter noch im Ganzen der des 14. 
Jahrhunderts, nur schlankere Verhältnisse lassen das Herannahen 
des Renaissancestyls darin verspüren. Die noch leicht-spitz- 
bogigen Fenster der Facade mit Hachen, unproHlirten Rahmen 
innerhalb der Rusticamauern zeigen die weiten, imposanten 
Axenzwischenräume bei hohen Stockwerken, wie sie an den 
Horentinischen Palästen sowohl des 14. wie des 15- Jähr-
	        
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