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KÜNSTLER DES ZWEITEN DONIPORTALS etc.
Ehe wir nun zur Charakteristik dieser Arbeiten, sowie
des Verhältnisses der verschiedenen dabei betheiligten Künstler
zu einander schreiten, wollen wir zunächst anführen, was Wir
über Antonio di Banco, sowie seinen Sohn Giovanni aus der
Zeit vor ihrer Betheiligtlng an diesen Arbeiten mitzutheilcn im
Stande sind.
Von Antonio di Banco di Falco, vom "Volke" (Kirchen-
gemeinde) S. Ambrosio, wissen wir, dass er im Jahre 1372, am
30. October, von Neuem der Zunft der Steinhauer den Eid
leistete und sich unterwarf. ln den Jahren 1394 bis 1407
sehen wir ihn häufig beschäftigt, Steinmetz-Arbeiten, Cor-
nichen etc. für die äussere Ausschmückung des Domes herzu-
stellen. Er scheint als einfachster Arbeiter begonnen zu haben,
wesshalb er anfangs auch Lastrajuolo, Steinplattensetzer, ge-
nannt wird.
Sein Sohn Giovanni wird am 2. Februar 1405 in die
Zunft der Steinhauer immatriculirt. Im September 1407 sehen
wir ihn zusammen mit seinem Vater beschäftigt, auch Holz-
arbeiten auszuführen, vielleicht nur Gerüste für Anbringung
ihrer Steinarbeiten, wiewohl er auch späterhin sich noch als
Holzbildhauer bethätigte.
Giovanni oder Nanni d'Antonio di Banco musste dem-
nach ungefähr gleichalterig mit Donatello sein, da er vor
seinem 18. Jahre schwerlich als Meister in der Zunft auf-
genommen worden sein wird. Was Vasari von seinem Reich-
thum und seiner Noblesse redet, scheint gänzlich aus der Luft
gegriffen, wenn man den Stand seines Vaters in Betracht zieht.
Ebensowenig konnte er ein Schüler Donatellds seinÄlS
Wir haben bereits in einer früheren Schrift ausführlicher
über diese Thüre gesprochen und wollen hier nur noch einmal
die damals gewonnenen Resultate kurz zusammenfassen, inso-
weit cleren Anführung für den Zusammenhang unserer vor-
liegenden Darstellung nothwendig erscheint.
Die Thüreinfassung ist folgendermassen gegliedert und
geschmückt: zunächst der Thüröffnung befinden sich zwei recht-
eckige, auf Sockeln ruhende Pfosten mit dem Querbalkgn dar-
über, welche an ihrer schmaleren Seite nach der Thüre zu mit
reichen Akanthusranken, aus denen Blumen und Trauben