Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

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DER 
SCULPTUR-RENAISSAN CE 
GÜNSTIGE 
lmUVERI-IÄLTNISSE. 
mit Incrustation zu bedecken. Diese führte er über denen des 
Arnolfo aus; denn an der südlichen Ecke der Facade ward ein 
Theil der Incrustation des Schiffes abgenommen und darunter 
Theile einer älteren entdeckt. Und zwar rühren von Giotto 
wahrscheinlich noch die Theile der beiden Langschiffseiten zu- 
nächst der Facade her, welche sich sowohl durch die Compo- 
sition und Proportion der beiden daran befindlichen Portale, 
wie durch die der Fenster, der Liscnen und der Wand-lncru- 
station von dem übrigen Theil der Langschiffseiten bis zum 
Chor scharf unterscheiden. 
Die sechs Lisenen am älteren Theil der südlichen Seiten- 
wand 
sind 
schlanker 
und 
stehen 
näher 
bei 
einander 
als 
die 
am 
späteren Theil. Ebenso ist das Portal, sowie die vier Fenster 
zunächst der Facade, welche von diesen Lisenen eingeschlossen 
sind, schlanker, spitzgiebliger, gothischer gehalten, als die spä- 
teren Fenster und Portale, deren Oeffnungen breiter und höher 
sind, Während ihre Giebel einen stumpferen Winkel zeigen. 
Ganz abgesehen von der gänzlichen Verschiedenheit in der 
Detailgliederung der älteren Wände, Lisenen, Fenster und 
Thüren und der der späteren. Dies gilt auch 'von der Nord- 
seite zunächst der Facade. Ja, hier zeigt das Portal einen ganz 
besonders alterthümlichen Charakter in den säulentragenden 
Löwen und der übrigen noch ganz gothisch-pisanischen Details. 
Da die Fenster dieses älteren Theiles den späteren Dispositionen 
im Innern nicht mehr entsprachen, "so wurden sie ausgefüllt 
und mit blinden Scheiben versehen. 
An der Facade scheint Giotto, entgegen der Tradition, 
nicht Hand angelegt zu haben. Auch wurde an den älteren 
Theilen der Seitenwände nach seinem Tode noch fortgearbeitet. 
Den Bau des Campanile führten Taddeo Gaddi und Neri di 
Fioravante nach seinem Plane weiter, indem sie jedoch eine 
viereckige statt der projectirten runden Wendeltreppe empor- 
führten.  
Bis zum Jahre 1353 trat im Allgemeinen eine Stockung 
des Baues ein, wozu auch die Pest vom Jahre 1348 mit Ver- 
anlassung sein mochte. Anderseits flossen aber durch diese dem 
Dombau viele Legate zu, so dass man im Jahre 1353 beschloss, 
denselben mit neuem Eifer aufzunehmen. Und zwar wurde
	        
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