DIE
,ORI
INISCHE SCU!
ENT"
PTU
R VOR DONATELLO.
23
farbigen Emails en basse ronde bemalt ist, während ein gothisches
Tabernakel dasselbe überdacht.
Doch ist es auch nicht unmöglich, dass dieses Kunstwerk
Schon dem 15. Jahrhundert angehört, dai auch noch dann der
gothische Styl, cbensowohl wie zum Theil in der Architektur,
sich in der conservativeren Goldschmiedkunst erhalten mochte.
In stylistischer Beziehung sahen wir, wie sich in der Mitte
bis zum Ende des I4. Jahrhunderts bei den hervorragendsten
Vertretern der Goldschmiedkunst in Florenz der Sculpturstyl
des Andrea Pisano, wahrscheinlich mit Beimischung von deut-
schen Einflüssen, festsetzte. Es ist dies ein Umstand, der auch
für das Verstänßdniss der frühesten Erscheinungen der Renais-
sancekunst von Wichtigkeit ist.
Wir werden später wieder darauf zu sprechen kommen,
Welche Stellung Donatello im Verlauf seines Lebens diesen ver-
schiedenen Techniken der Kleinkunst gegenüber einnahtn, und
inwieweit seine darauf bezüglichen Bestrebungen von verwandten
Tendenzen anderer Künstler begleitet oder weiter ausgeführt
wurden.
III.
DIE
FLORENTINISCHE
SCULPTUR
VOR
DONATELLO.
Zunächst drängt es uns, auch noch andere Einflüsse als
die der GOlClSChIDlCLlkLIHST, denen Donatello in seiner Jugend
offenbar ausgesetzt war, zu erwähnen. Schon als Goldschmied
selbst verlegte er sich ja, wie wir sahen, mit Vorliebe auf die
Bearbeitung des Stoffes durch scharfe Instrumente, auf das
Ci selire n gehämmerter Blechkörper, auf das Gra viren (welches
wiederum zum Emaillireu führte), sowie auf das Schneiden von
Edelsteinen. Diese Techniken boten ihm leicht die Brücke
zur eigentlichen Bildhauerei, d. h. zur Schnitzerei von
Holzbildern, sowie zum Meissein von Steinsculpturen.
Sehen wir uns also um, ob er auch in diesem Felde Eindrücke
und Belehrung in seiner Jugend empling."
Genannt wird neben Cione allerdings nur noch der Maler
Lorenzo di Bicci als ein Meister, bei dem Donatello sich ir
der Kunst ausbildete. Allein wiewohl Lorenzo di BiCCi SiCh