Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

GOLDSCHMIEDKUNST 
TOSCANAS. 
schen Gebäudes mit Strebepfeilern zeigt. Während das Mass- 
werk Füllungen von blauem Einail hat, sind in den unteren 
Fensterölfnungen Silberplättchen mit niellirten Figuren 
angebracht, deren NiClIOITJEISSG schwarz und blau ist. Auch 
rothes Niello kann vor. 
Aus dem übrigen Italien sind uns auch die Namen einiger 
Niellisten des 14. Jahrhunderts bekannt. Ein gewisser Girald us 
Jacobi Cavalca verfertigte im Jahre 1326 ein Ostensorium 
von Bronce mit Niello für die Kirche Santa Maria del Mercato in 
S. Severino. Ferner befinden sich in Cividale im Friule ein 
Silberhaupt des S. Donato sammt einer dasselbe bergenden 
Silberkapsel, deren Künstler sich Donadino nennt. 
Endlich wollen wir noch erwähnen, dass auch das Schleifen 
und Schneiden von harten Steinen bereits im 14. Jahrhundert 
wieder einen Aufschwung zu nehmen begann, während diese 
Technik ihre volle Ausbildung allerdings erst im 15. und 16. 
Jahrhundert wieder erlangte. Ammirato erzählt uns von einem 
ausgezeichneten Steinschneider, Benedetto Peruzzi, welcher 
im Jahre 1378 als Verbannter in Padua lebte und das Siegel 
des Carl von Durazzo nachmachte, um gefälschten Briefen des- 
selben an die unzufriedenen Guelfen in Florenz, worin diese 
zum Umsturz der bestehenden Regierung aufgefordert wurden, 
den Schein der Echtheit zu verleihen. 23 
In diesem Capitel haben wir also gesehen, dass auch in 
der Goldschmiedkunst, die eine so wichtige Rolle in der Renais- 
sance spielte, schon im 13. und I4. Jahrhundert sich die neue 
Zeit vorbereitete. 
Nicht nur werden halbvergessene Techniken wieder auf- 
genommen, wie die Steinschneiderei und das Niello, nicht nur 
werden alte Techniken mit neuer Sorgfalt ausgeübt, wie das 
Graviren, Ciseliren und das Treiben von Metallblech, sondern 
es entsteht sogar eine völlig neue Technik, das Email en 
basse taille, durch eine Combination des Email cloisonne mit 
der Gravirkunst. Ja, vielleicht entstand selbst das Email en 
basse ronde schon vor dem 15. Jahrhundert, da wenigstens in 
den Ufiizien von Florenz eine Pax aufbewahrt wird, wo sich 
in einer Einrahmung von Goldblech, Golddraht und Edelsteinen 
ein goldenes Figürchen des Täufers befindet, das mit verschieden-
	        
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