GOLDSCHMIEDKUNST TOSCANAS.
ausgebildet. Die Tafel rechts an der Altarbrüstung endlich ist ein
Werk des Leonardo di Ser Giovanni von Florenz aus dem
Jahre 1371. Die Anordnung ist wie bei der zuletzt genannten
Abtheilung; die Ausführung zeigt einen neuen Fortschritt. Es
fällt in der Zeichnung dieser Figuren sofort die Verwandtschaft
mit dem Styl des Andrea Pisano auf. Die Gewandmotive sind
sehr gewählt und zeigen die geschwungenen Linien des Andrea
Pisano.
Oberhalb dieser dreitheiligen Altarbrüstung erhebt sich
das Altarblatt, welches auf dem Silbersarg des 1155 verstor-
benen Bischofs Atto ruht. Derselbe zeigt zunächst eine Ordnung
von Nischen mit Statuetten und in der Mitte die Verkündigung.
Hierüber zieht sich ein Fries mit Medaillons von Propheten
(worunter die des Brunellesco). Es folgen drei weitere Reihen
von Nischen mit Statuetten übereinander; in den grösseren
Mittelnischen der beiden unteren Reihen sind S. Jacob, darüber
der Heiland, zu sehen, die oberste Reihe nehmen die vier
Evangelisten ein. Das Ganze schliesst ein Emailfries rnit Silber-
sternen ab.
Ausser einem Sienesen und einem Pisaner waren auch
hier noch Pistolesen, FIOTCIIÜIICT und ein Deutscher thätig.
Das Werk des Sienesen Ugolino d'Arrig0 lässt sich nicht
nachweisen.
Giglio von Pisa ist der Verfertiger der Statue des
S. Jacopo (1353), welche, so viel mir erinnerlich, noch im
pisanischen Styl gehalten ist.
Der Deutsche Maestro Pietro di Arrigo Tedesco
verfertigte im Jahre 1386 vier Statuetten; im folgenden Jahre
das Tabernakel für den S. Jacob; 1390 endlich die Verkündi-
gung mit Marie und dem Engel Gabriel. Diese Arbeiten scheinen
mir im Styl sich denen des Leonardo di S61" Giovanni anzu-
schliessen.
Endlich stellten noch Nofri di Buti von Florenz (1394),
sowie Atto Braccini von Pistoja verschiedene Figuren her,
die sich nicht mehr nachweisen lassen. 2'
Neben der trelllicheim Arbeit der getriebenen Blechreliefs
und der hohlen, gehämmerten Statuetten verdient nochmals das
Email hervorgehoben zu werden. 22
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