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QUELLEN-ANGABEN.
copiam faceret, respondit postridie mane domum ad se veniret
idque se quam lubentissime facturum. llle ubi venit prandioque
susceptus est praeter hunc quem heic vides, inquit Donatellus,
nullus est mihi, Balbe, alius abacus, nisi quem soli mihi contueri
licet, quem nullis impedimentis, nulla sarcina mecum ipse senuper
porto. Si tarnen videre quid cupias, affcrte huc pusiones cum stylo
papyrum. Illi ut depromptanu abaco quancunque historiam dimira-
bere, sive palliatos, sive togatos, sive et nudos spectare libuerit."
114) Auf Donatellds Aufnahme in die Malergescllschaft von S. Lucas
bezieht sich folgendes Document:
"Ascritti alla compagnia dei pittori fiorentini sotto il titolo
di San Luca:
„Donato di Nicholö scarpellatore. 1412."
Ferner heisst es in einem Documente der Dombauhtltte vom
12. August 14x21
„Donatus Nicholai pictor."
In der Serie degli uomini illustri di Toscana Endet sich die Angabe,
dass Donatello das Zeichnen bei Lorenzo di Bicci erlernt habe. Chrono-
logisch wäre dies möglich, doch hat dann sein Lehrer jedenfalls keinen oder
verschwindend wenig Einßuss auf D0natello's Styl gehabt. Falsch ist jeden-
falls Perkins' Angabe, Bicci di Lorenzo sei darin Donatellds Lehrer gewesen;
nicht nur dass Beide ungefähr gleich alt sind, zeigt sich allerdings in Bicci's
Werken ein Anklang an Donatello, der aber umgekehrt als ein Einfluss des
Letzteren auf Bicci zu erklären ist; da diejenigen Eigenschaften, die sie ge-
mein haben, in Bicci's chronologisch bestimmten Werken nur als halbe und
schüchterne Nachahmungen bereits vorangegangener donatellischer Schöpfun-
gen erscheinen.
115) Siehe Ricordi, Prose et Poesie di Benvenuto Cellini. Francesco
Tassi, V01. III. Firenze Gugl. Piatti 182g, p. 384.
XVII.
'16) Siehe Vasari, Lemonnier, III. 246.
Wir verlegen weder die Erfindung der Perspective, noch die Herstel-
lung der Holzstatuen des Donatello ganz in den Anfang des Jahrhunderts,
wie es der anonyme Biograph des Brunellesco thut, an welchen sich Vasari
anschloss.
Ueber den Holzchristus in S. Giorgio zu Venedig, welcher von vene-
tianischen Autoren bald dem Donatello, bald dem Brunellesco, bald dem
Michelozzo zugeschrieben wird, werden wir später sprechen. Nur hier wollen
wir schon andeuten, dass Michelozzds Urheberschaft die wahrscheinlichste ist.
1")Ueber die Magdalena des Brunellesco siehe Vita anonima ed.
Moreni, ferner Vasari, Lemonnier III, p. 197. Dass sie im Wctteifer mit
Donatell0's Magdalena entstanden sei, gibt ein unedirter Künstler-Biograph
aus dem 16. Jahrhundert an, von dem wir im Anhange der Documente die
wichtigsten Partien publiciren werden.
119) Hier mag es am Platze sein, auf einige ungerechte und einseitige
Urtheile einer sonst höchst gediegenen Autorität über Donatello hinzuweisen, die
August