GOLDSCHMIEDKUNST TOSCANAS.
Die
aretinischen
Goldschmiede
Pietro
und
Paolo
Waren nach Vasari die Ersten, welche grosse Arbeiten von eini-
ger Güte ciselirten; für einen Priester der Kathedrale von
Arezzo führten sie im Jahre 1346 einen Silberkopf in Lebens-
grösse aus, worin der Schädel des heil. Donatus, des Schutz-
patrons jener Stadt, aufbewahrt wurde. Diese Arbeit verdient
nach Vasari hohes Lob, sowohl aus dem oben angeführten
Grunde als auch, weil sich daran einige sehr schöne Figuren
in Email nebst anderem Schmucke befanden. Nach Vasari
Waren diese Künstler Schüler der Bildhauer Agnolo und Ago-
stino von Siena, die aber ihrerseits Wieder unter Giovanni
Pisano's EinHuss standen. Sie hatten im Jahre 1330 das Grab des
Bischofs Guido von Tarlati im Dom von Arezzo hergestellt und
bei dieser Gelegenheit wohl jene Goldschmiede ausgebildet."
In Siena, WO Giovanni Pisano erst 1272 mit seinem
Vater-Wund anderen Künstlern zusammen eine Marmorkanzel
imRom Vherstellte, hernach 1284 die Fagade zum Dom ent-
warf, und wo er sogar in Anerkennung seiner Leistungen das
Bürgerrecht erhielt, fasste seine Kunstweise besonders festen
Boden, sei es in der Architektur und Sculptur, sei es in der
von dieser abhängigen Goldschmiedkunst. 18
Ein sienesischer Goldschmied, Ugolino de Vieri, führte
im Jahre 1338 das Reliquiarium des heiligen Corporale im Dome
von Orvieto aus, welches sich besonders durch schönes Email
auszeichnet. Ebenso werden in der Sacristei von S. Jacopo in
Pistoja mehrere Arbeiten sienesischer Goldschmiede aufbewahrt.
Von einem Pacino di Valentino von Siena ist daselbst ein
goldener Kelch mit Edelsteinen und Email sammt der dazu ge-
hörigen goldenen Schale. Andere Goldschmiede von Siena, die
in Pistoja thätig waren, sind Ugolino di Arrigo und
Matteo Pacinoßü Lando di Pietro von Siena stellte
ffir Heinrich VII. im Anfange des Jahrhunderts eine goldene
Krone herflü
Eines der vorzüglichstetl Prachtwerlae des 14. Jahrhunderts
ist der Silberaltur von S. Jacopo in der Kathedrale von
Pistoja. Derselbe ist reich an getriebenen Reliefs, an hohlen
Ciselirten Silberstatuetten, sowie an Email en basse taille.
Dieses Kunstwerk besteht in einer dreitheiligen Altarbrüstung