IO
DAS L
EN UONATELLOS:
Ziehung und unterhielt sich mit ihm, ausser über Mathematik,
besonders über Beider Lieblingsdichter, Dante.
Seine mathematischen Studien scheinen also für Filippo
die Uebergangsbrticke zur Kunst gebildet zu haben. Mit dem
Studium der Mechanik und constructiver Probleme musste er
von selbst auch auf die Architektur geführt werden, und zu-
gleich mochte hier seine rein künstlerische Anlage erwachen.
Sein Vater war vernünftig genug, als die Neigung seines Sohnes
zur Kunst immer bestimmter hervortrat, ihn nicht seinen eigenen
Beglücltungspläinen zu opfern, sondern ihn einem befreundeten
Goldschmied in die Lehre zu geben.
Bald bildete sich Filippo zu einem tüchtigen Zeichner
aus; ferner lernte er mit besonderem Geschick Niello, Email,
Arbeiten von getriebenem Blech, sowie das Schleifen und
Einfassen von Edelsteinen.
Auch sind, abgesehen von seinen Broncearbeiten, die wir
später besprechen werden, noch zwei Arbeiten von ihm in San
Jacopo zu Pistoja, an dem prachtvollen Silberaltar dieses Hei-
ligen, erhalten. Es sind dies zwei Brustbilder von Propheten,
von getriebenem Silberblech, wovon der eine gen Himmel
schauend, der andere mit erhobener Hand und gesenktem Blick
dargestellt ist. Brunellesco soll diese Arbeiten im Jahre 1409
ausgeführt haben. Trotz des noch alterthümlichen Styls in der
Gewandung sind sie doch so fein ausgeführt, als energisch im
Charakter.
Auch dem Donatello werden zwei kleine silberne Gewand-
iiguren von Propheten zugeschrieben, welche an den beiden äusser-
sten Ecken in der fünften Ordnung desselben Altares stehen.
Auch hier ist die Behandlung des Gewandes noch alterthümlich,
während die eigenthümliche stürmische Bewegung der Figuren
es allerdings wahrscheinlich erscheinen lässt, dass sie wirklich
Donatellds Werke seien.
Ferner befand sich in der Kirche S. Verdiana zu Florenz
ein Silberfutteral zur Aufbewahrung des Armes der Heiligen,
welches gleichfalls dem Donatello zugeschrieben ward, jetzt aber
nicht mehr vorhanden ist. Endlich befanden sich in der Sacristei
des Domes von Siena mehrere heilige Geräthschaften von Silber
und Gold, welche die Werke von verschiedenen sienesischen