DAS LEBEN DONATELLOKS.
Adimari, ein drittes beim Canto de" Ricci, eines bei S. Marco,
am Ende der Via larga, links, wenn man vom Baptisterium
des S. Giovanni kommt, wo auch Ser Brunellesco, sowie sein
Grossvater und Urgrossvater gewohnt hatten.
Sein Sohn Filippo endlich verbrachte sein Leben und
starb in einem Hause, „das mit seiner Seitenfacade der
Kirche S. Michele Berteldi gegenüberlag, an einer Doppelecke,
wenn man die Piazza degli Agli passirt hat, indem man von Osten
nach Westen geht, zur rechten Hand". Dieses Haus scheint er
aus der Mitgift seiner Mutter ererbt zu haben.
Filippds Mutter, Madonna Giuliana, Tochter des Giovanni
di Guglielmo degli Spini, gehörte gleichfalls einer vornehmen
Familie an. Ausser dem genannten Hause brachte sie ihrem
Manne noch ein anderes, bei S. Michele degli Adimari, zur
Mitgift und beschenkte ihn mit drei Söhnen, von denen Filippo
schon frühe das meiste Talent kundgab. Desshalb war es ein
natürlicher Wunsch des Vaters, ihn zum Staatsdienst zu er-
ziehen und ihm damit die Chancen zugänglich zu machen, die
seinem Sohne durch seine eigene glänzende Laufbahn nahe-
gerückt waren.
Er gab ihm demgemäss eine humanistische und gelehrte
Erziehung, zu welcher sich Filippo auch in hohem Grade be-
fähigt zeigte. Nicht nur erwarb er sich eine treffliche Kenntniss
im Latein, sondern machte sich auch mit Dante's Dichtung so
vertraut, dass er noch in späteren Jahren jede Stelle daraus
frei hersagen konnte. Auch er selbst verlegte sich auf's Dichten,
indem "er in seinen ernsteren sich wahrscheinlich Dante's Styl
zum Muster nahm, in seinen satyrischen und polemischen jedoch
die Manier des burlesken Satyrikers von damals, des Barbiers
Burchiello, befolgte, der, ein Horentinischer Hans Sachs, in,
uns allerdings fast unverständlichen, Wendungen, Einfällen und
Bildern die Lächerlichkeitcn und Schwächen seiner Zeit und
Mitbürger geisselte.
Mit besonderem Eifer widmete sich der junge Brunellesco
den mathematischen Fächern, besonders der Geometrie und
Mechanik, worin er den berühmten Geometer undAstronomen
Paolo dal Pozzo Toscanelli zum Lehrer hatte. Brunel-
lesco blieb mit Letzterem stets in enger, freundschaftlicher Be-