DAS LEBEN DONATELLUS.
davon zurückgebracht. Der althergebrachten Sitte gemäss ge-
hörte auch der Bronceguss zur Goldschmiedkunst, wesshalb
Ghiberti, obschon er sich vorzüglich jenem widmete, doch zu-
gleich sein ganzes Leben hindurch sich Goldschmied nannte
und auch Werke der Goldschmiedkunst im engeren Sinne, die
hohen Ruhm erlangten, noch in seinen späteren Jahren ver-
fertigte.
Sowohl Ghiberti selbst als Vasari führen in dieser" Be-
ziehung folgende Arbeiten an:
1. Die Einfassung eines antiken, sehr grossen Karneols,
auf dem Apollo, wie er Marsyas schindet, eingeschnitten war,
im Auftrage des Giovanni, Sohnes Cosimds de Medici. Die
goldene, geschnittene Einfassung soll an Schönheit mit dem
Stein selbst gewetteifert haben.
2. Für Papst Martin, also wahrscheinlich zwischen 1418
und 1420, da dieser in Florenz war, einen goldenen Knopf
fürä einen Bischofsstab mit Reliefligureti und kostbaren Edel-
steinen.
3. Für denselben eine Mitra mit durchbrochenem Gold-
blättern und vielen kleinen Rundliguren, die für sehr schön
galten.
4. Für Papst Eugen IV. (im Jahre 1439) gleichfalls eine
goldene Mitra von 15 Pfund Gewicht, mit Perlen von 51h Pfund
Gewicht, die mit den Edelsteinen zusammen auf 30.000 Ducaten
geschätzt wurden. Sechs Perlen waren so gross wie Haselnüsse
darauf.
Prächtig soll die launenhafte Erfindung in der Fassung
der verschiedenen Edelsteine gewesen sein; eine Menge von
Putten und anderen anmuthigen Figuren dienten daran als
Ornament.
Von allen diesen Prachtwerken der Goldschmiedkunst ist
leider nichts mehr erhalten. Wir sehen auch hier, welche Vor-
liebe Ghiberti für den Guss kleiner Figuren hegte.
lärunellesco dagegen blieb im Metallguss hinter Ghi-
berti zurück; "dagegen verlegte er sich mit vielleicht nicht min-
derem, ja theilweise sogar grösserem Geschick auf andere Zweige
der Goldschmiedkunst. Sein eigentlicher und vollständiger Name
ist Filippo di Ser Brunellesco. Er Ward im Jahre 1376 zu