DAS LEBEN DONATELLOS.
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seiner Hand sind, sowie Thiere, die das Staunen des Beschauers
erregen, und andere sehr schöne derartige Sachen. Sein Porträt
wurde von Paolo Uccello verfertigt, wie in dessen Biographie
gesagt wurde.
Die Grabschriften lauten folgendermassexi:
"Sculptura H. M. a Florentinis Hcri voluit Donatello, utpote
homini, qui ei, quod jamdiu optimis artificibus, multisque sac-
culis, tum nobilitatis tum nominis acquisitum fuerat, injuriavc
temporum pcrdiderat ipsa, ipse unus, una vita, iniinitisqilc ope-
ribus cumulatiss. restituerit et patriae benemerenti hujus resti-
tutae virtutis palmam reportarit."
„Excudit nerno spirantia mollius aera;
Vcra cano; ccrnes marmora viva loqui.
Graccorum sileat prisca admirabilis aetas
Compedibus statuas continuissc Rhodon;
Nectere namque magis fUCfHHt hacc vincula
Totius egregias artißcis statuas."
digna
„Was ehrnals viele Meisterhäxmde thaten
In der Sculptur, Donato that's allein;
Er gab Bewegung und Gefühl dem Stein,
Die Sprache fehlt, so Wär" Natur errathen!"
Von seinen Werken blieb die Welt so voll, dass man mit
voller Wahrheit behaupten kann, kein Künstler habe jemals
mehr geschaffen als er. Da er nämlich an jederlei Ding Ver-
gnügen fand, so legte er an alle möglichen Sachen Hand an,
ohne zu berücksichtigen, 0b sie niedrig oder werthvoll seien.
Und gleichwohl war eine so emsige Thätigkeit D0nato's in
jeder Art von Freifiguren von halben, Hachen und Hachsten Re-
liefs sehr nothwendig für die Sculptur; denn wie in den guten
Zeiten der alten Griechen und Römer die Menge der Künstler
die Vollkommenheit dieser Kunst herbeiführte, so bewirkte er
allein durch die Menge seiner Werke, dass diese Kunst in un-
serem Jahrhundert Wieder zu einer wunderbaren Vollendung
gelangte. Desshalb müssen die Künstler die Grösse der Kunst
mehr bei ihm als bei irgend einem andern in neuer Zeit ge-