DAS LEBEN DONATELLUS.
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sagte, dass, wenn er länger dort geblieben, er Alles, was er
wusste, vergessen hätte, da er dort von Jedermann gelobt
wurde, und dass er gerne in sein Vaterland zurückkehrte, weil
er dort unaufhörlich getadelt würde, und dieser Tadel War ihm
der Anlass zu neuem Studium und in Folge dessen zu grösse-
rem Ruhm. Desshalb reiste er von Padua ab und liess bei
seiner Rückkehr nach Venedig, zum Andenken an seine Güte,
der florentinischen Nation für ihre Capelle in der Kirche der
Minoritenbrüder einen hölzernen St. Johannes Baptista zum Ge-
schenk zurück, den er mit grossem Fleiss und Studium aus-
gearbeitet hatte.
In der Stadt Faenza stellte er aus Holz einen St. Johannes
und einen St. Hieronymus her, die nicht weniger als seine übri-
gen Werke geschätzt wurden. Später, nach seiner Rückkehr in
Toscana, errichtete er "in der Pieve von Monteptllciano ein
Marmorgrab mit einer sehr schönen Reliefdarstellung; und in
Florenz in der Sacristei von St. Lorenzo machte er ein mar-
mornes Waschbecken, woran auch Andrea del Verocchio ar-
beitete; im Hause des Lorenzo della Stufa stellte er Köpfe und
sehr lebendige Figuren her. Hernach verliess er Florenz und
begab sich nach Rom, um die Werke der Alten so gut nach-
zuahmen als er konnte, und während er diese studirte, arbeitete
er zu jener Zeit ein Sacraments-Tabernaltel von Stein aus, das
sich heute im St. Peter findet. Auf seiner Rückkehr nach Flo-
renz kam er durch Siena und übernahm dort die Herstellung
einer Broncethüre für das Baptisteriuni St. Giovanni; und nach-
dem er ein Holzmodell davon gemacht und die W7achsforrnen
fast alle vollendet und mit dem Mantel glücklich versehen hatte,
um hineinzugiessen, kam zufällig Bernadetto, Sohn der Frau
Papera, ein Horentinischer Goldschmied, der sein Freund und
Hausgenosse War. Derselbe kehrte von Rom zurück und wusste
so viel zu thun und zu sagen, dass er Donatello, sei es wegen
Geschäften, sei es wegen anderer Dinge, nach Florenz zurück-
brachte. So blieb jenes Werk unvollendet oder vielmehr gar
nicht angefangen. In der Bauhütte des Domes jener Stadt blieb
nur ein St. Johannes der Täufer von Bronce, dem der rechte
Arm vom Ellenbogen an fehlt, und so soll Donato diese Figur
zugerichtet haben, weil er nicht die ganze Bezahlung erhielt.