Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

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er für diese Familie hegte, derselben auf's Freigebigste schenkte, 
besonders eine Marmorligur des St. Johannes, von drei Ellen 
Höhe, ein sehr kostbares Werk, das sich heute im Hause der 
Erben des Roberto Martelli befindet, von welchem ein Fidei- 
commiss gemacht wurde, dass diese Statue weder ohne grossen 
Nachtheil verpfändet, noch verkauft, noch verschenkt 
werden dürfe; er that dies als Zeugniss und zum Beweis der 
Freundschaft, die seine Familie dem Donato und dieser ihr 
zollte, sowie aus Anerkennung seines Verdienstes, das er mit 
Hilfe ihrer Protection und der von ihnen empfangenen Vor-l 
theile sich erworben hatte. Er führte ferner ein rnarmornes 
Grabmonument für einen Erzbischof aus, das er nach Neapel 
schickte, und das sich in der Kirche von St. Angelo di Seggio 
di Nido befindet; an demselben sind drei Freistatuen angebracht, 
welche den Sarkophag des Todten auf dem Haupte tragen; 
an der Vorderwand des Sarkophztgs ist eine Basrelief-Darstel- 
lung von so grosser Schönheit, dass sie nicht genug gelobt 
werden kann. Im Hause des Grafen Maddaloni in derselben 
Stadt ist ein Pferdekopf von Donate1lo's Hand, so schön, dass 
Viele ihn für antik halten. Im Castell Prato führte er die 
Marmorkanzel aus, von der herab man den Gürtel zeigt; an 
der Aussenwand derselben brachte er ein Relief von tanzenden 
Kindern an, die so schön und bewunderungswürdig sind, dass 
man sagen kann, dass er die Vollendung seiner Kunst nicht 
weniger in diesem als in seinen übrigen Wirken zeigte. Ausser- 
dem machte er, als Stützen des genannten Werkes zwei 
Broncecapitäle , wovon das eine noch da ist, während das an- 
dere von den Spaniern, die jene Ortschaft ausplünderten, fort- 
geschleppt wurde. 
Es geschah zu jener Zeit, dass die Regierung von Vene- 
ig, da sie seinen Ruf vernahm, nach ihm schickte , damit er 
in der Stadt Padua das Denkmal des Gattamelata herstellte, 
wesshalb er gern dahin ging und das Broncepferd machte, 
welches auf dem Platze von St. Antonio steht. Es zeigt sich 
das Schnauben und Knirschen des Pferdes, sowie die Hoch- 
herzigkeit und Kühnheit des Reiters auf das Lebhafteste darin 
ausgedrückt. Und Donato erwies sich so wunderbar in der 
Grösse, in den Proportionen und in der Güte des Gusses, dass
	        
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