DAS
LEBEN
DONATELLUS.
Horentinischer Bildhauer.
(Gcbx
1385
gestorben
Donato, der von seinen Angehörigen Donatello genannt
wurde und sich auch so an einigen seiner Werke unterschrieb,
ward zu Florenz im Jahre 1383 geboren. Er widmete sich den
zeichnenden Künsten und war nicht blos ein seltener Bildhauer
und vorzüglicher Verfertiger von Standbildern, sondern er war
auch gewandt in Stuckarbeiten, tüchtig in der Perspective und
hochgeschätzt in der Architektur; seine Werke besassen so viel
Anmuth, Zeichnung und Trefflichkeit, dass man in ihnen mehr
Aehnlichkeit, als in denen irgend eines andern Meisters mit
den erhabenen Gebilden der alten Griechen und Römer fand.
Mit vollem Recht betrachtet man ihn daher als den Ersten, der
Compositionen von Vorgängen in Basreliefs gut behandelte; sie
wurden von ihm derart ausgeführt, dass man aus dem Ruhme,
den er sich darin erwarb, aus seiner Leichtigkeit und seiner
Meisterschaft darin schliessen kann, ein wie richtiges Verständ-
niss er davon hatte und mit welcher ausserordentlichen Schön-
heit er sie herstellte, so dass ihn nicht nur kein Künstler in
dieser Hinsicht übertraf, sondern auch noch heutigen Tages ihm
Niemand darin gleichkommt. Von Kindheit auf wurde Dona-
tello im Hause des Ruberto Martelli erzogen, und durch seine
guten Eigenschaften und seinen Tugendeifer erwarb er SiCh
nicht nur des Letzteren, sondern der ganzen Familie Martelli
Liebe. Er führte in seiner Jugend viele Sachen aus, die man