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EINFÜHRUNG DER PERSPECTIVISCHEN ZEICHNUNG etc.
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Lehrer. Er war 1394 zu Padua geboren und War der Sohn
des Notars Giovanni. Der Knabe erlernte die Malerei und wid-
mete sich bald rnit besonderem Eifer dem Studium der An-
tike. Nach seines Vaters Tod, von 1422 bis 1439, machte er
mit Unterbrechungen Reisen durch Italien und Griechenland,
wovon er einen Schatz von Antiken mit heimbrachte. In
Florenz lernte er bei dieser Gelegenheit jedenfalls die Perspec-
tive kennen, welche fortan, neben der Antike, seine Haupt-
leidenschaft bildete. Nach seiner Rückkehr beging er seine dritte
Ehe und gründete eine Zeichenschule, in welcher unter Anderen
auch Lorenzo Canozio und Andrea Mantegna die Gesetze der
Perspective erlernten. Später wurde ihm Letzterer abtrünnig,
indem er durch Verschwägerung in das Lager der Bellini über-
trat. Auch Marco Zoppo, Gründer der bolognesischen Maler-
schule, war Squarcione's Schüler. Dieser Letztere starb 1474.
Er malte und zeichnete, auch für Intarsien. In der Sacristei
von S. Antonio in Padua sind noch sechs Intarsien nach seiner
Zeichnung zu sehen.
Lorenzo Canozio von Lendenara in Istrien war des Sohn
des Holzarbeiters Andrea Gianxiesiili. 1425 kam er als Jüngling
nach Padua, wo er bei Francesco Squarcione die Perspective
erlernte, den er bald darin übertraf. Er wendete sie besonders
auf Holzintarsien an, in denen er auch mit besonderer Ge-
schicklichkeit bunte Holzstücke zusammensetzte. Doch malte er
auch in ternpera und al fresco. Sein Bruder Cristoforo war in
der Technik ebenso geschickt, doch nicht in der Zeichnung.
Beide arbeiteten zusammen an den Intarsien der Chorstühle
im Dome von Modena. '22