Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

EINFÜHRUNG 
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IVISCHEN ZEICHNUNG etc. 
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auch kein sehr geschickter, des Brunellesco, von dessen Bauten 
er mehrere unverdienter Weise zu vollenden erhielt. Möglicher- 
weise war er das Vehikel, durch welches Brunellescds Erfin- 
dung sich auf die Intarsienkunst ausbreitete. Die hauptsäch- 
liche Neuerung, Welche durch die perspectivische Zeichnung in 
den Holzintarsien-Arbeiten eingeführt ward, ist, ähnlich wie bei 
den Sculpturen, die Ausschmückung mit architektonischen 
Hintergründen in Perspective. Damit ist für die eingelegten 
Holzarbeiten eine Fülle von reizenden Motiven ermöglicht, die 
gerade für diese Art von Decoration nicht geeigneter sein 
könnte. Vor der Kenntniss der Perspective versuchte man sich 
nur selten an architektonischen Hintergründen in den Intar- 
sien; nur ein Beispiel ist uns bekannt, die gothischen 
Holzstühle im Regierungspalaste von Siena; doch macht bei 
der fehlerhaften Perspective die architektonische Scenerie keinen 
glücklichen Effect. 
Die perspectivische Zeichnung in den Holzintarsien führte 
bald zu dem weiteren Wunsche, auch die Farben und Töne 
nach Distanzen abzustufen, und so gingen die Intarsiatoren bald 
zur Zusammensetzung verschiedenfarbiger und selbst verschieden- 
artig künstlich gefärbter Holzstücke über. Die perspectivischen 
Ansichten wurden bald ein so gewöhnlicher und selbstver- 
ständlicher Theil der Intarsienkunst, dass die Meister derselben 
oft nur schlechtweg "Meister der Perspective" genannt wurden. 
Ein Chronist des 15. Jahrhunderts schreibt im Jahre 1470: 
„Ich machte die Zeit mit, da man begann, die Perspective in 
lntarsia und mit Figuren, die gemalt scheinen, auszuüben." 
Zugleich nennt er fünfzehn Meister der perspectivischen 
Intarsien-Arbeit, die im Jahre 1470 in Florenz leben. Darunter 
befindet sich Antonio Manettißzl 
Um die Mitte des Jahrhunderts befanden sich bereits in 
verschiedenen Städten Italiens Lehrstühle der Perspective. Leon 
Battista Alberti schrieb darüber; in Venedig lehrte sie der Ma- 
thematiker Gerolamo Malatini, von dem sie Carpaccio und die 
Bellini erlernten; in Mailand dictirte Vincenzo Foppa Aufsätze 
darüber. In Padua, wo sie besonders auch zu hoher Ausbil- 
dung und Anwendung, sowohl in der Intarsienkunst wie in 
der Malerei gelangte, war Franc esco Squarciüfle ihr
	        
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