Volltext: Donatello, seine Zeit und Schule

NICCOLÖ 
[VAREZZO UND GIOVANN] 
IV ANTONIO I)I 
BANCO. 
117 
des 15. Jahrhunderts an bestimmten; da ferner mehrere unserer 
Hauptpersonen, wie Donatello und Nanni d' Antonio di Banco, 
insofern daran bctheiligt waren, als sie auch ein, allerdings 
nicht zur Ausführung angenommenes Modell herstelltenf") 
XIV. 
NICCOLÖ 
D' AREZZO 
UND 
GIOVANNI 
D' ANTONIO 
DI 
BANCO. 
Zu derselben Zeit, da mit der Kuppelfrage eine neue 
Aera im Kunstleben, zumal in der Architektur, von Florenz 
eröffnet ward, traten mehrere Persönlichkeiten allmälig vom 
künstlerischen Schauplatz ab, welche zu der ersten Jugend- 
periode Donatellds in nahen Beziehungen gestanden waren, 
nämlich Niccolo d' Arezzo und Nanni d' Antonio di Banco. 
Wir wollen dieses Capitel der Darstellung des ferneren Ver- 
laufs und Schlusses ihrer Thätigkeit widmen, um so mehr, als 
wir hierbei auch wieder auf Donatello zurückgeführt Werden. 
Niccolö di Piero lässt in Florenz zum letzten Male im 
Jahre 1419 von sich hören; am 15. April dieses Jahres wird 
ihm von der Dornbauhütte ein Marmorblock von 3lj2 Br. Länge 
zur Herstellung eines Grabmals verkauft. Darauf taucht er 
erst wieder 1444 als Schiedsrichter für das Broncegitter der 
Capelle der Madonna della Cintola im Dom von Prato auf. In 
der Zwischenzeit stellte er Wahrscheinlich das sehr schöne Re- 
lief der beschützenden Madonna in der Giebellunette der Miseri- 
Cordia von Arezzo her, wenn dasselbe wirklich von ihm her- 
rührt, was in jüngster Zeit bestritten worden ist. Die Madonna 
darin ist im Motiv ein Vorspiel der sixtinischen des Rafael. Sie 
steht aufrecht schwebend, auf ihrer einen Hand ruht das Kind, um 
dessen Leib sie die andere legt. Ihr Antlitz besitzt einen feinen, 
liebenswürdigen Ausdruck. Unter dem Mantel der Madonna knieen 
eine Schaar Schutzflehender, sowie seitlich im Vordergrund der 
Stifter. Die Figuren sind schön und plastisch gerundet; mehrfache 
Verkürzungen, so z. B. nach Oben gewandte Köpfe, sind gut 
gelungen, ebenso einige nackte Kinder. Die Hände sind fleissig 
Und lebendig, das Gewand halb realistisch, halb alterthümlich, 
letzteres besonders in Bezug auf die vielen monotonen Längenfalten-
	        
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