28
Krapplack.
Ein Pflanzenpräparat, ein aus der Wurzel der Krapppiianze ge-
zogener Farbstoff. Er kommt in sehr verschiedenen Nuancen, vom
hellsten Rosenrot bis zum tiefsten Dunkel vor. Es sind hochgradig
durchsichtige Farben, die ausschliesslich als Lasurfarbe Ver-
wendung finden. Die intensivsten dunklen Rot, die wir besitzen.
Hzzlläezrkeit; Die Meinungen über den echten Krapplack (nur
der kommt hier überhaupt in Frage) sind sehr geteilt. Manche
versichern, dass er sich durch über 30 Jahre im hellsten Lichte, ja
im Sonnenlichte durchaus gehalten habe, während wieder andere
seine Lebensdauer nur auf Monate beschränken wollen. Nach
meiner eigenen Erfahrung sind die Befürchtungen nach dieser
Richtung zum mindesten übertriebene. Allerdings habe ich ge-
sehen, dass gewisse Fabrikate in kurzer Zeit verblassten und sich
trübten; dagegen stehen einige andere schon seit zehn Jahren, so-
weit das Auge und die Erinnerung das beurteilen kann, unverändert
da. Es mag sein, dass jenes Fälschungen waren.
Es scheint, dass ein starker Firnisüberzug als Schutz gegen
Luft und Licht unentbehrlich ist.
Bindeynillgl; Krapp 1oo:25o Bindemittel. Durch die grosse
Quantität Bindemittel trocknen die Krappfarben sehr langsam und
es ist deshalb sehr ratsam, ihnen solide Trockenmittel zuzurciben.
Die Oarminlacke, Münchener Lack, Cochenille u. s. w.
Sämtlich Pflanzenpräparate, denen von keiner Seite Haltbarkeit
zugesprochen wird und die deshalb keine Verwendung finden sollten.
Die gebrannten Krapplacke
ergeben sehr tiefe und violette Nuancen Ider Krappfarbe. Sie
gelten als durchaus solid.