auf Elfen.
Radierung
Mufeurn zu Berlin 1). Die reichen, malerifchen Verzierungen
darauf können nicht leicht eine andere Beflimmung gehabt
haben, als eingeätzt zu werden. Sie vergleichen llCll theils
den Ornamenten an der Ehrenpforte, theils den Rand-
zeichnungen im Gebetbuche Kaifer Maximilians, und es ifl
höchfl wahrfcheinlich, dafs auch die Prachtrüilung, deren
Bruchßücke üe lind, für ßclen letzten Ritten, den Kaifer
felbPc bePcimmt war. Dürer ftand ja, wie wir hören werden,
damals in {einen Dienilen.
Soweit wir bisher in der Frage unterrichtet flnd, ift
Dürer der Eründer der Aetzkunit oder Radierung. Die
Anficht Harzens Y), dafs Daniel Hopfer von Augsburg die
Kunft des Aetzens von Lombardifchen Waffenfchmiederu er-
lernt und nach Deutfchland gebracht, dafs ferner Dürer auf
einer, gar nicht beglaubigten Reife nach Augsburg im Jahre
1515 die Technik kennen gelernt habe, ift durch nichts
unterfiützt. Dürer kommt nachweislich erft 1518 nach Augs-
burg; und die Annahme, als hätten die Hopfer, die ja
Dürer zu copieren pHegten, und Hans Burgkmair früher als
er auf Eifen radiert, entbehrt aller Begründung. Dagegen
verflchern mich erfahrene Kenner des betreffenden Anti-
quitäten-Gebietes, dafs es keine geätzten Rüftungen giebt,
deren Herftellung vor das Jahr 1520 zu fetzen wäre. So
lange alfo keine Pcichhaltigeren Einwürfe vorgebracht werden,
bleibt wohl Dürern die Ehre der Erfindung gefichert. Und
zwar ftellt {ich meines Erachtens der Sachverhalt vorläufig
etwa folgendermafsen dar: Einmal "auf den Gedanken der
Aetzung verfallen, oder von gelehrten Freunden darauf ge-
führt, verfucht es Dürer zunächit in den Jahren 1510-1514
mit der Radierung von Kupferplatten. Diefe werden aber
von feiner Säure zu fchwach angegriffen, erfordern mühe-
volle Nacharbeiten mit der trockenen Nadel, ohne fchliefslich
unter der Preffe eine lohnende Anzahl von Abdrücken zu
liefern. Er giebt daher diefe Verfuche auf und geht im
1) Abbild. där beiden letzteren in
der Gazette des Beaux-Arts 1878, II.
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