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XIII.
Der
Künftler
und
der
Menfch,
gemacht habe 1). Ein andermal zeichnet er feinem Freunde
Tomafo Bombelli drei Degenhefte 2). Auf einem Blatte des
Dürercodex in der Dresdener Bibliothek entwarf Dürer fechs
Becher, gothifche Buckelpokale, und fchrieb daneben in
ziemlich früher Schrift: imorgen will ich ir mer machena
ohne Zweifel zur Nachricht für den Auftraggeber 3).
Andere Beifpiele von Goldfchmiedvorlagen in der Kunfthalle
zu Bremen, darunter geflügelte Pferde mit Fifchfchwänzen
und ein Hahn, je mit einem Oehre zum Aufhängen, Feder-
zeichnungen auf grundiertem Papier; im Britifchen Mufeum
die Entwürfe zu fünf Löffelfiielen. Aber auch für gröfsere
Werke des Bronze- oder Rothguffes mag Dürers Rath ein-
geholt worden fein. So vermuthet man in einer Feder-
zeichnung der Uffizien in Florenzßl), darftellend einen Ritter
auf einem Löwen und eine Frau auf einem Hunde ftehend,
die Skizze, welche Peter Vifcher zu feinen Grabdenkmälern
zu Römhild und Hechingen gedient habe. Damit vergleicht
fich eine reizende Federzeichnung im Britifchen Mufeum,
ein knieender betender Ritter und deffen Frau in Weinlaub-
Verzierung, daneben der Kopf der letzteren mit einer anderen
Haube noch einmal hinfkizziert darüber die Worte ge-
fchrieben: wDo mach welchs Köpfii du wilta alfo zur
Auswahl für den ausführenden MeiPter. Lauter Anzeichen,
wie wenig von der eigenhändigen Theilnahme Dürers an
der Vollendung plaflifcher Kunitwerke zu halten ift.
Wir haben auch nicht nöthig, ohne zwingende Gründe
das Verzeichnifs von Dürers Werken mit irgend zweifel-
haften Dingen zu belaften. Deffen, was er wirklich gefchaffen
und ganz eigenhändig ausgeführt hat, ift ohnedies fo viel
und fo vielerlei, dafs wir Noth haben, es namentlich in den
1) Campe, Reliquien S6: vIch hab
den Goldfchmieden eine Vieflerung
geriefsen von Frauen-Kopf-Püntleina.
2) Dafelbß, S. 133.
3) Abbild. in der Gazette des
Beaux-Arts 1878, I, 253,
4) R. Bergau, Anzeiger f, K, d.
Vorzeit 1869, Nr, I2, und Nachtrag
1371, S. 280, Die Jahreszahl 1517
und das Monogramm nicht von Dürers
Hand. Copien darnach im Berliner
Mufeum u. in Christ Church zu Oxford,