Volltext: Dürer (Bd. 2)

Medaillen, 
Falfche 
Kurfürli Friedrich zwei Pfennige oder Medaillen nach Nürn- 
berg; eine davon liefs er Dürern überreichen und ihn um 
Rath fragen, wie f1e gegoffen werden follten, damit fle 
vbefienndigx Würden. Dürer antwortete aber, wer pflege 
mit folchen Dingen nicht umzugehen und könne fomit dem 
Kurfürften keinen genugfamen Bericht gebena 1). 
Und doch war die Ausführung in Metall f1cher noch 
diejenige Art der plaitifchen Technik, welche Dürer, dem 
gelernten Goldfchmiede am meiften vertraut war. Insbefondere 
vom Metallgufs fpricht er aus Erfahrung, indem er zur Er- 
läuterung des Satzes, dafs kein Kunftwerk dem anderen 
völlig gleich kommen könne, anführt: vdenn wir fehen, fo 
wir zween Druck von einem geftochen Kupfer thun, oder 
zwei Bild in ein Mode? giefsen, dafs man von Stund an 
Unterfchied flndt, daraufs f1e von einander zu erkennen find 
vieler Urfach halben. So es nun in den allergwifsten Dingen 
fich alfo iindt, viel mehr in andern Dingen, das da von 
freier Hand gemacht WÜ1'Cl6(47). Nun hiefse es die gewerb- 
lichen Verhältniffe der Zeit verkennen, wenn wir eine häu- 
figere Bethätigung Dürers auf diefem Gebiete annehmen 
wollten. Zumal die Verarbeitung der Edelmetalle unterftand 
einer befonderen Aufficht der Behörde; und die Goldfchmiede 
hatten eine geregelte Zunft, die einen Eingriff in ihre Rechte 
kaum ruhig hingenommen hätte. Ausnahmsweife höchftens 
mag ihm die Werkftatt des Bruders Andreas Veranlaffung 
und Gelegenheit zu eigenhändigen Verfuchen geboten haben. 
Hingegen war der gutmüthige, dienftfertige Meifter wohl oft 
in der Lage, Goldfchmieden oder anderen Metallarbeitern 
die Entwürfe zu ihren Arbeiten zu liefern, fei es aus Ge- 
fälligkeit, fei es auf Beftellung. Dafür fehlt es uns nicht an 
fchriftlichen wie bildlichen Zeugniffen. In feinem Nieder- 
ländifchen Tagebuche berichtet er einmal, dafs er den Gold- 
fchmieden in Antwerpen eine Zeichnung zu Frauenftirilbänderxi 
1) Baader, Beiträge II, 35, 
die falfchen Profilzeichnungen, 
Ueber 
vergl, 
Bd. I. S. 188, 
Proportionslehre T. 
oben 
z) 
VETSO.
	        
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