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XIII.
Der
Künftler
der
und
Menfch,
auf der dritten Medaille betrifft, fei blos bemerkt, dafs es
zurücktretende Stirne und Kinn, vorfpringende Oberlippe,
lange, aber eingebogene Nafe mit knopfförmig aufftehender
Spitze zeigt und damit vergleiche man oben unfere
genaue Reproduction von Dürers Originalzeichnung zu dem
Münchener Bildniffe feines Meilters. Viel eher deutet der
unförmlich dicke Hals und die weit hinten auffitzende Haar-
haube auf diefelbe Fabrik, aus welcher die falfchen, linkshin
gewandten Profilzeichnungen der Sammlungen von Derfchau
und Heller hervorgegangen find. Die Vorliebe für Münzen
und Medaillen, die numismatifche Sammelwuth kamen in
Nürnberg erft im fpäteren XVI. Jahrhunderte recht in
Schwang, und die technifchen LeiPcungen, welche die Harke
Nachfrage im Gefolge hatte, waren mitunter nicht wenig
gelungen. Dürer, der Ruhm Nürnbergs, blieb für diefe
Epigonen Prets ein beliebter Gegenftand, und fomit auch
die Perfonen, die mit ihm im Leben zufammenhingen. Das
ift leicht begreiflich, während es im andern Falle billig
Wunder nehmen müfste, dafs ein Künfiler wie Dürer gerade
nur Medaillen von Vater, Lehrer und Weib hinterlaffen
hätte. Als Subftrat für die Anfertigung der beiden erfteren
mögen allerdings die von Dürer gemalten Bildniffe gedient
haben. Zum Ueberllufs ift uns auch noch ein Ausfpruch
Dürers überliefert, der ihn füglich vor der ferneren Zu-
weifung folcher Curiofa fchützen könnte. Eben im Jahre I 509,
da die Zufendung jenes Frauenbildchens erfolgte, fchickte
auf braunem Papier ausgeführter Kopf,
den Waagen für ein Studium zu je-
nem Bilde der Lucretia hält, Der
Louvre in Paris und die Ambrafer
Sammlung in Wien belitzen auch in
Kehlheimer Stein gefchnittene Exem-
plare diefer Medaille mit der Jahres-
zahl I5o8; auf letzterem rückwärts
von einer Hand des XVII. Jahrhun-
derts die Auffchrift: Filia. Alberti
Dureri, Für die Echtheit der drei
Medaillen plaidiert mit fubjectlven
Gründen A. v. Sallet, Unterfuchungen
über A. D. 25 ff. und Zeitfchrift für
Numismatik, Berlin 1875, S. 362W.
mit phototypifcher Abbildung befferer
Exemplare der beiden befchriebenen
Stücke. Abbildungen der fämmtlichen
drei, hier genannten Medaillen bei
Will, Münzbelußzigung I, 321, 369;
IV, 139, Die dritte auch bei Doppel-
mayr, Nachrichf, Tab. XV.