Volltext: Dürer (Bd. 2)

Der 
Rahmen zum 
Allerheiligen bild, 
Einzelnen freilich fchöpfte er auch noch aus dem Mufter- 
buche der Gothik, wie aus der Natur und aus der eigenen 
Phantafie. ' Merkwürdig aber und bezeichnend für Dürers 
Suchen nach alten, vorgothifchen Formen iß an der zierlichen 
Säule die attifche Bafe mit Eckblättern über dem Plinthus 
 alfo ganz ronianifche Formen, 
die damals längft aufser Uebung   
waren; daher Wohl auch der Zahn-  "D145;  
  Eli   (vzisr-aw-rjrax! 1 
fchnitt an der Archivolte der Be-    l 
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krönung. Die Anordnung der Pre-  zäiaila lY-fß N1 
; iy  UN?   
della  abgefehen von dem feinen 1 l im: 1,1l. h  
antiken Perlfiab  die Profile am 
oberen Bogenfelde und am Archi-  wijxgl 
      rawziaßilg: ß 
trave, wie das reiche Aft- und  
Laubwerk find wieder offenbar go-  
thifcher Herkunft. Aber es gehört lifliäih  NE 
Ja bzum Wefeii der deutfchen Re-     
naiffance, dafs fie befirebt war, i),    
gothifche und naturaliftifche Motive  f    
    bei; 
mit den antiken Grundformen zu ist,  
  iiwu gilt-  
verfchnielzen oder fie ihnen doch  
 3- Ami-l" litlllllllllillllllllllllllllllll   lvll 
aufzufchmelzen; nur gefchah es nicht 
immer mit fo viel Mäfsigung und  
Gefchmack, als es Dürer hier gc-   
    i W" 
than hat; Das Capital der Saule   i'll-s'il 
und die bockelfüllung, welche hier 
noch befonders von A. Ortwein 5..   
   nule vom Rahmen des 
abgebildet wurden, laifen gewifs Allerheiligenbildes, 
an Zierliclikeit der Ernndung nichts 
zu Wünfchen übrig. Eigenthümlich und ungewöhnlich ift 
das mächtige Vortreten des Architraves über das feine 
Säulencapitäl, fo dafs deffen Abacus ganz überdeckt wird. 
Die lnfchrift in der Bandrolle der Predella ift noch gothifche 
Minuskel und lautet: nmaübtß fanbaiucr ljnt ßliülid) voll- 
blfütljt Das gottcsbaxxs Im" timelf bumst fmnt bei: fliftxnxg 
um: tiiefev tbafzll und; xpi. gepntb LMEQIQIGQL X31. iuv."
	        
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