Volltext: Dürer (Bd. 2)

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XVll. 
Krankheit, 
Tod 
und 
Nachlafs. 
fchriftliclxer 
ME. AL. DV. 
QVICQVID ALBERTI DVRERI MORTALE 
FVIT, SVB HOC CONDITVR TVMVLO. 
EMIGRAVIT VIII. IDVS APRILIS  
MDXXVIII l). 
Darunter das Monogramm des Meifters. Das in aller Welt 
berühmte Zeichen genügte aber nicht, Dürers Grabftätte 
daheim vor Entweihung zu fchützen. Der gemeine Ge- 
brauch, dafs das Grab einer Familie nach deren Ausfterben 
vausgeräiumtr und dem Spitale zur weiteren Benutzung 
überlaffen werde, fand auch hier rückfichtslos feine An- 
wenduxig. Das Gefchlecht der Frey erlofch aber bereits 
mit Dürers Gattin Agnes und mit deren Schwefter Katha- 
rina, die gleichfalls kinderlos war. S0 begrub denn das 
Spital bis in's XVII. Jahrhundert der Reihe nach fechs 
Pfründner in der Gruft. Dann kaufte Joachim von Sandrart 
die Grabftätte, verfah diefelbe im Jahre 1681 mit feinen 
fchwtilftigen Infchriften zum Ruhme Dürers und vermachte 
fie der von ihm in Nürnberg gegründeten Akademie. Diefe 
wieder widmete fie dem Begräbniffe folcher fremder Künftler, 
welche kein eigenes Grab befafsen. Aus diefen Thatfachen 
erhellt zur Genüge, dafs der Schädel, welchen man im Jahre 
1811 unter mehreren in jener Gruft auflas und heute noch 
in Nürnberg als Dürers Schädel aufbewahrt, gar keinen An- 
fpruch auf diefen Namen machen kann. 
Mehr Pietät ward an eine andere Reliquie von Dürer 
gewendet, nämlich an eine Haarlocke, welche ihm am zweiten 
Tage nach feinem Tode vom Haupte abgefchnitten und 
feinem Freunde dem Maler Hans Baldung Grien in Strafs- 
burg zum Andenken gegeben worden war. Auf dem Blatte 
Papier, in welches das Haar eingefchlagen war, haben feither 
dich Befltzer und Erben bis auf die Gegenwart die Ge- 
fchichte des feltenen Andenkens beglaubigt, fo dafs an der 
Dem Gedächtnifs Albrecht Dü- 
Was von Albrecht Dürer Herb- 
war, birgt diefer Hügel. Er 
I) 
rers. 
lich 
verfchied am 6, April 1528. 
auch oben Bd, lI, S. 255. 
Vergl.
	        
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