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XVII.
fchriftlicher Nachlafs.
und
Tod
Krankheit,
Gelegenheit einer neuerlichen Erkrankung in der dritten
Woche nach Ofiern, d. i. vom 14.-20. April 1521; da
überfiel ihn wieder ein xheifses Fieber mit einer grofsen
Schwäche, Unlufi und Hauptwehß. Wir können natürlich
nicht beurtheilen, ob und in wie ferne die beiden Anfälle
mit einander in Beziehung iianden. Nur kränkelt Dürer
feitdem fort; es mehren {ich feine Auslagen für den Arzt,
den Apotheker und die Apothekerin, welche letztere die
Gefchäfte des Baders verfiehtl Das einzige Anzeichen,
welches wir bei diefen Anläffen über die Natur der
Kränkheit
fchliefsen.
erhalten ,
läfst
auf
irgend
ein
Unterleibsleiden
Deutlicher
erklärt
{ich
Dürer
felbfl
einer
anderen
Stelle
und
feiner
Art
über
fein
Uebel.
eine
col0-
rierte Federzeichnung in der Kunfthalle zu Bremen. Darauf
hat fich Dürer in kleinem Mafsflabe felbft abgebildet ftehend
bis an die Schenkel fichtbar, ein klein wenig linkshin ge-
wandt und ganz nackt bis auf das Schamtuch. Der kräftig
fkizzierte Kopf läfst auf die Jahre bald nach 1520 fchliefsen,
das Haar ift noch lang, doch ift die Löwenmähne lücken-
haft geworden, der Bart ift länger und {tärker als früher,
der Körper erfcheint noch kräftig und muskulös. Die Um-
riffe lind mit der Feder in Tufche gezeichnet, das Haar
bräunlich, das Fleifch röthlich laviert; die linke Hand hält
er nach rückwärts, mit der rechten jedoch zeigt er auf
einen gelb angelegten rundlichen Fleck, den er an feiner
linken Seite zwifchen der Magengrube und der Weiche an-
gebracht hat. Oben Pcehen von feiner Hand die erklärenden
Worte: wDo der gelb Fleck ift vnd mit dem Finger drawff
dewt, do ift rnir wer. Die Zeichnung hat Dürer ohne
Zweifel behufs brieflicher Confultierung eines Arztes ge-
macht 1); diefelbe fcheint aus den Niederlanden zu ftammen
und könnte von Dürer nachträglich aus der Heimath an
1) Das Blatt, I 18 Millilnetex" hoch,
107 breit, trägt auf der Rückfeite
holländifche und englifche Auffchriften
und ging durch die Sammlungen
Grefüer, Fagel, Roscoe und Klugkift,