Volltext: Dürer (Bd. 2)

jeronymus 
Andreas. 
Georg 
Penz. 
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fpäter noch in Dürers Werkflatt arbeitete. Seine Braut 
wäre dann vielleicht jene bevorzugte Magd Sufanne ge- 
wefen, welche die Reife in die Niederlande mit gemacht 
hatte. Ihre Vermählung müfste wohl kurz vor dem Pro- 
ceffe der drei gottlofen Maler Hattgeftinden haben und Dürer 
wäre allerdings  falls diefe Annahmen zutreffen, nahe 
genug von dem Vorfalle berührt worden.  
Die Strafe des Georg Penz dauerte indefs nicht zu 
lange. Schon im Frühjahr 1525 milderte der Rath auf 
feine reuigen Bitten die Verbannung dahin, dafs ihm ge- 
{tattet ward, {ich zu Windsheim niederzulaffen, ohne aber 
Nürnberger Gebiet betreten zu dürfen. Am 28. Mai des- 
felben Jahres entledigte ihn der Rath feines Bürgerrechtes 
und aller Pflichten. Später aber wird ihm nicht nur die 
Rückkehr geftattet, er erhält fogar im Jahre 1532 eine Be- 
ftallung reinem Rathe zu gewarten mit feiner Kunfl zum 
Reifsen, Malen und Vifler machem mit einem jährlichen 
Wartegeld von 10 Gulden, [das ihm raus angezeigter Notlm 
vorausbezahlt wird. Seitdem wird er vielfach vom Rathe 
befchäftigt. Unter anderen vergoldet er im Jahre I5 38 die 
Rahmen zu Dürers Gemälde der vier Temperamente, oder 
vier Apofiel für I5 H. Rheinifch. Gleich feinem Meifter 
verehrt er zwei Jahre vor feinem Tode 1548 dem Rathe 
wein künfiliches Gemält St. Hieronymus Bildr, das flch 
heute noch in Nürnberg befindet. Er erhielt dafür ein 
Gegengefchenk von 80 Gulden. Gleichwohl flarb er arm 
und hinterliefs Weib und Kind in grofser Dürftigkeit, fo 
dafs der Rath bei feinem Tode 1550, 60 Gulden von feinen 
Schulden bezahlte  So blieb Penz bei allem Elend der 
Vaterftadt treu, während feine Schickfalsgenoffen, die Brüder 
Beham, ihr Glück fchliefslich in der Fremde fuchten: Barthel 
am kurfürfilichen Hofe zu München, Hans Sebald als Bürger 
zu Frankfurt am Main 
Baader, Beiträge I, 39; U, 54. 
Vergl, die Monographie von 
A. Rofenberg, Sebald 
Beham, Leipz. 1875. 
und 
Barthel
	        
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