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XVI.
Die Reformation,
Er halte vom Sacrament des Altars nichts. Was er von
der Taufe halte? Er halte von der Taufe nichts. Ob er
an eine weltliche Obrigkeit glaube und den Rath von
Nürnberg für feine Herren erkenne über Leib und Gut und
was äufserlich iPc? Er wiffe von keinem Herrn, denn allein
von Gott.
Als Belaftungszeuge gegen die beiden Beham fagt ein
Veit Wirsperger aus: Er kenne diefe zwei Beham als Leute,
die im Glauben übel berichtet oder aber verhärtet find.
In fumma der eine Bruder, Barthel genannt, der fpreche,
er kenne keinen Chriftuln, wiffe nichts von ihm zu fagen;
es fei ihm eben, als wenn er höre von Herzog Ernflen
fagen, der in den Berg gefahren fein foll1). So fei auch
der Sebald nicht minder halsftarrig und teufelhaftig wie
jener; und es fei befchwerlich, dafs Chriftenleute um fie fein
follen, wie ihre Weiber, welche fie auch fo irrig gemacht
hätten, dafs die nicht wüfsten wo aus. Es gehen auch diefe
zwei Brüder mit den Büchlein des Münzer und des Karl-
fladt um. Und es fei ein Junge bei ihnen, Meifler Sebald
Kirchners Sohn; es Wäre wohl gethan, dafs man den von
ihnen nähme und ein jeder Chrift fle meide. Item er habe
wohl von den beiden Brüdern gehört, es fei nichts mit der
Obrigkeit, die werde mit der Zeit in Trümmer gehen; wie
{ie aber das gemeint, wiffe er nicht etc.
_Nun folgen im Protocolle die Urfachen, Warum es be-
fchwerlich fei, die drei Maler hier in der Stadt zu dulden.
xErftlich darum, weil diefe Maler nicht allein am erften,
fondern auch am zweiten und dritten Tage bei aller ftatt-
haften Warnung und Unterweifung fich fo ganz gottlos und
heidnifch gezeigt haben, wie dies von niemandem zuvor
erhört worden fei; und das mit einem Trutz und mit Ver-
achtung aller Prediger und ihrer weltlichen Obrigkeitx.
Zweitens wegen der Gefahr der Verführung anderer, denn
I) In den Magnetberg nämlich mit deutfche Volksbücher, 1846. F rank-
dern Schiffe auf feiner Fahrt in das furt a. M, III. 305.
gelobte Land. Siehe Karl Simrocks