gottlofen
drei
Die
Maler,
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Gefialt
des
Weins
und
Brods
der
Leib
und
Blut ChriPci
das
fei; er wiffe {ich deffen bisher nicht zu unterrichten; müffe
und wolle daher Geduld haben, bis es ihm Gott geben wolle.
Er habe auch viele Predigten gehört; wiffe flCll daraus auch
nicht zu beffern. Er fei auch von Luthers Schreiben und
anderen Predigten nicht irre gemacht worden, fondern alle-
weg der Meinung gewefen. Schliefslich bittet er, könne
man ihn eines befferen belehren, Womit ihm genug gefchähe,
fo wolle er das gütlich hören und aufnehmen.
Barthel Beham, fein Bruder, macht daffelbe Geftändnifs
und geht noch weiter: er könne auch von der Taufe nichts
halten. Dahin könne ihn niemand bereden, ob er es fchon
auswendig höre, dafs er fage, er glaube es, und lüge es im
Herzen. Er halte es alles für einen Menfchentand. Das
habe er aus dem Grunde feines Herzens. Er könne auch
der Schrift nicht glauben. Er habe, fagt er, auch mit vielen
Leuten davon geredet und gefragt, auch wohl anderthalb
Jahre Ofianders Predigten gehört; ihm fei aber nicht genüge
gefchehen. Er wiffe nicht, wie das zugehe, was die Prediger
fagen, fei Wohl Grund vor den Menfchen, aber im Grunde
lauter Tand. So fehe er auch keine Frucht an denen die
predigen. Auf diefer Meinung wolle er bleiben; dazu ver-
urfachen ihn die Lügen, bis die Wahrheit komme. Auf das
Vorhalten, es fei an den Rath gelangt, wie er und fein
Bruder {ich hätten vernehmen laffen, man folle nicht arbeiten
und man müffe einmal theilen, er verachte auch die äufser-
liche Obrigkeit, fagte er, er kenne keinen Oberen als Gott
den allmächtigen.
Am weiteften gehen die Ausfagen des Georg Penz.
Auf die Frage, ob er glaube, dafs ein Gott fei, fagte er:
Ja, er empfinde es zum Theil, ob er aber wiffe, was er
wahrhaft für denfelben Gott halten folle, das Wiffe er nicht.
Was er von Chrifto halte? Er halte von Chrifto nichts.
Ob er dem heiligen Evangelio und dem in der Schrift ver-
"fafsten NVorte Gottes glaube? Er könne der Schrift nicht
glauben. Was er von dem Sacrament des Altars halte?