Patenier.
Verkehr
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ohne Zweifel den Zweck, als Vorlagen zur Staffierung von
Pateniers Landfchaften verwendet zu werden. S0 beginnt
denn bereits die Theilung der Arbeit in der Malerei und
die Zuhilfenahme fremder Figuren, was bei den nieder-
ländifchen Landfchaftern des folgenden Jahrhunderts fo all-
gemein wurde. Auch die beiden hübfchen kleinen Kupferfliche
Dürers, welche auf verfchiedene Weife Chrifioph mit dem
Chriftkinde auf der Schulter durch's -Waffer watend darftellen,
tragen die Jahreszahl I 521. Sie find vielleicht auch aus
den für Patenier gemachten Studien entfiandenl). An einer
anderen Stelle erwähnt Dürer, er habe drei Ausführungen
und zwei Oelberge auf fünf halben Bogen gezeichnet; alfo
dreimal die Ausführung zur Kreuzigung und zweimal Chrifius
auf dem Oelberge, je auf einem halben Bogen. Es können
nur Compofitionsentwürfe gewefen fein, welche Dürer einem
minder erfindungsreichen Kunftgenoffen gemacht und zur
Verfügung geiiellt hat. S0 befinden {ich zwei vortreffliche,
figurenreiche F ederzeichnungen, den Zug zur Kreuzigung
ganz verfchieden darfiellend, in den Uffizien zu Florenz, beide
von 1520 auf halben Querbogen; das einemal ift Jefus unter
der Kreuzeslaft zufammengefunken, das anderemal hält er
ftehend das Kreuz aufrecht. Zwei eben folche Skizzen zu
Chriftus im Oelgarten befinden {ich im StädelTchen Infiitute
zu Frankfurt, das eine fchon oben erwähnte zeigt Jefum flach
auf dem Boden ausgeltreckt, echt bezeichnet 1521, auf dem
anderen erhebt er verzweifelnd die Hände zum Himmel, es
trägt deutlich die Jahreszahl 1524 vielleicht ein Schreib-
fehler. Seitenftücke dazu nach Format und Behandlung
bilden noch zwei verfchiedene Entwürfe von der Grablegung,
deren je einer in den foeben genannten zwei Sammlungen
aufbewahrt wird; beide von 1521.
Dürer verkehrte auch mit Meifter Gerhard, dem Illu-
minifien. Es ift der berühmte "Miniaturmaler Gerard Horebout,
I) SLChrifioph rückwärts blickend,
Bartfch 5! , und St. Chrißoph mit
Thaufing, Dürer. II.
Kapelle