Volltext: Dürer (Bd. 2)

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Niederländifche 
Reife. 
Metallfiifte auf grau grundiertem Papier, drei Viertel der 
Lebensgröfse; f1e fchaut fehr gefchmeichelt gerade heraus. 
Mit den Jahren ift f1e ziemlich ftark und unterfetzt geworden. 
Das Blatt befindet {ich im königlichen Mufeum zu Berlin 
und führt die Auffchrift: Das hat Albrecht Dürer nach 
feiner Hausfrau conterfeit zu Anttorff in der niederländifchen 
Kleidung im Jahre 1521, da fie einander zu der Eh" gehabt 
hatten 27 Jahre1). NVie überall ift Dürer auch zu Bergen 
rafch bekannt. In fein Skizzenbuch zeichnete er dort eine 
vMagd und eine alte Fraur. Das Blatt hat flch in der 
Sammlung Reifet-Aumale (Nr. 315) erhalten. Es zeigt auf 
der einen Seite einen jüngeren und einen älteren F rauenkopf 
mit der Auffchrift: xzu pergena; auf der Rückfeite ein 
anderes Frauenbildnifs mit der gleichen Auffchrift und da- 
neben ein junges Mädchen mit feltfamer Haube, darüber die 
Infchrift: vzu der gus in selantr  es ift die vDirne in 
ihrer Trachte, die er am 7. December in Goes gezeichnet 
hat Y). 
Ueberall auf feinen Kreuz- und Querzügen trifft Dürer 
Nürnberger Kaufleute, die ihm Gefellfchaft und nöthigenfalls 
Hilfe leiften. So leiht er flch zu Bergen von demfelben 
Sebaftian Imhoff Geld aus, den er 1506 in Venedig getroffen. 
hatte; und in der Seegefahr, in welche er bei der Landung 
zu Arnemuiden gerieth, ift wieder ein Nürnberger fein Ge- 
noffe, Georg Kötzler, aus einer angefehenen Familie, die 
weite Handelsverbindungen hatte. Dürer fchildert das grofse 
Ungemach, das ihm bei jener Landung widerfuhr, fehr an- 
fchaulich: xAls wir an's Land ftiefsen und unfer Seil aus- 
warfen, da drang ein grofses Schiff neben uns fo kräftig 
ein  wir waren im Ausfteigen  dafs ich im Gedränge 
jedermann vor mir ausfteigen liefs, bis dafs niemand als ich, 
Georg Kötzler, zwei alte Weiber und der Schiffsherr mit 
1) Sammlung Pofonyi-PIulot, Kata- 
log Nr. 344, jetzt im königl. Liufenm 
zu Berlin, 
in Dürer-Quantin, Tafel 
2) Abbild. 
zu 2 8 8.
	        
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