HellerTche
Altar.
Thomas in der Predigerkirche zieren follte, wo er fich und
feiner Gattin Katharina, der Tochter des Johann von Nlßlllßm
aus Köln, die ewige Ruheftätte auserfehen hatte. Den Auf-
trag zur Herftellung diefer Votivtafel erhielt Dürer.
Als Befitzer des Nürnberger Hofes in Frankfurt, den
er auch bewohnte, hatte Jakob Heller wohl mannigfachen
Verkehr mit Nürnberg. Im Jahre 1507 war er auch felbft
in Nürnberg. Er fand Dürer nach feiner Rückkehr aus
Venedig mehr denn je bereit, feinen ganzen Fleifs auf ein
grofses Gemälde zu verwenden, und verdingte ihm die Ar-
beit uin 130 Gulden Rheinifch. Die Vertheilung des Stoffes
rührt wohl von Heller felbft her, der nun brieflich auf
baldige und gediegene Vollendung des Werkes dringt. Dürer
hinwiederum vertröftet ihn anfangs auf die Vollendung der
Harter der Zehntaufend für den Kurfüriten Friedrich; fo-
dann aber vertieft er fich ganz in die neue Arbeit und Ver-
wendet namentlich auf den Entwurf des Mittelbildes, die
Himmelfahrt Mariae, fo viel Zeit und Sorgfalt dafs er flch
genöthigt fleht, eine Erhöhung des Preifes auf 200 Gulden
zu verlangen, um nur bei einer gleich forgfaltigen Weiter-
führung der Arbeit nicht zu Schaden zu kommen. Dafür
verbürgt er flch aber auch in demfelben Briefe vom
24. Auguft 1508 für die ganz eigenhändige Ausführung
des Mittelbildes: wEs foll auch kein anderer Menfch keinen
Strich daran malen als icha. Er hatte eine befondere Liebe
zu dem Entwurfe gefafst: vWiffet zugleich, dafs ich all"
mein" Tage keine Arbeit angefangen" habe, die mir felbft
beffer gefiele, als Euer Blatt, das ich fo malew. Mit Mühe
erkämpft und erhandelt er {ich nun die Wöglichkeit, auch
bei der weiteren Ausführung feinen Schaffensdrang und
feinen künftlerifchen Ehrgeiz befriedigen zu können.
x) vUnd das Hauptüück habe ich
mit gar großem Fleifse und mit mehr
Zeitaufwand entworfen; auch ift es
mit zwei gar guten Farben unter-
ürichexx, dafs ich daran anfange zu
untermalen. Denn ich bin willens,
wenn ich Eure Meinung vernommen
haben werde (wegen der Preiserhöh-
ung nämlich) etliche vier- bis fünf-
und fechsmal zu untermalen, der Klar-
heit und Dauerhaftigkeit wegena etc.