Die
Statth alterin.
Die Rogendorf.
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Bufsleyden, Chef der Rechnungskanumer von Brabant. Mit
dem Letzteren wechfelte Dürer Gefchenke; den Erften hat
er mit der Kohle porträtiert.
Dürer verzeichnet noch in Brüffel: wzwei Stüber ge-
geben für das Auffperren von St. Lucas Altartafela. Darunter
ift nicht etwa eine Darftellung des heil. Lucas, wie er die
Madonna malt als etwa das Gemälde von Rogier van
der Weyden 1) zu verftehen, fondern offenbar ein Altar-
bild, deffen Urheberfchaft man damals auf den Evangeliften
Lucas felbft zurückführte. Solcher angeblicher Urbilder der
heiligen Perfonen gab es damals die Menge. Die Erz-
herzogin Margarethe befafs ein Bildnifs Chrifti mach dem
Leben gemalte, und eines der heiligen Jungfrau xgemalt
von St. Lucasx, das auch Karl V. ungemein hochfchätzte.
Es war vielleicht daffelbe, welches Dürer betrachtete. Es
mag irgendwo in einer Kirche aufgeftellt gewefen fein. Noch
fchmälerte ja kein ruchlofer Zweifel den Genufs und den
Befitz eines Gemäldes; es war die gute alte Zeit vor aller
Kunftgefchichte !
Am 2. September kehrte Dürer mit Thomas Bombelli
nach Antwerpen zurück. Dort erhielt er eine Einladung von
den beiden Herren von Rogendorf Es find dies Wilhelm
und fein jüngerer Bruder Wolf von Rogendorf aus einem
öfterreichifchen Gefchlechte. Insbefondere der erftere war
einer der vertrauteften Diener Maximilians I. im Kriege wie
in Staatsgefchäften, Mitglied des niederländifchen Staats-
rathes und Generalitatthalter von Friesland; ein Amt, das
er gerade damals am 8. October 1520 aufgab, um nach
Oberdeutfchland zurückzukehren. Dürer berichtet weiter:
vlch habe einmal mit ihnen gegeffeil und habe ihr Wappen
grofs auf einen Holzftock gezeichnet, dafs man es fchneiden
kanna. Von diefem gröfsten und wohl auch fchönften
Wappen von Dürer hat {ich bisher blos ein einziger, über-
z) Annahme von Crowe und Ca-
valcafelle, History of early Hemish
painters,
Auflage,
217-