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Reife,
Niederländifche
Die
befonders hübfcha, St. Georg mit feinen Knappen, ein flatt-
licher Harnifchreiter, und viele andere Knaben und Mädchen
in koflbaren fremden Trachten, verfchiedene Heilige vor-
flellend. _Launig giebt er es auf, all" die Herrlichkeit zu
befchreiben: vund war des Dinges fo viel, dafs ich es in
ein ganzes Buch nimmer könnte fchreiben, ich lafs' es alfo
fein bleibenr.
Am 26. Auguft fuhr er mit Herrn Thomas Bombelli
über Mecheln nach Brüffel. Die Zeit der Ankunft des
neuen Kaifers rückte heran; da galt es die nöthigen Vor-
bereitungen zu treffen und Verbindungen anzuknüpfen. Schon
von Antwerpen aus hatte Dürer durch einen kaiferlichen
Thürhüter dem Bildhauer Konrad Meyt einige feiner beften
Kupferftiche zugefchickt. Meifter Konrad, ein Schweizer
von Geburt, Rand in den Dienften der Statthalterin Mar-
garethe, der Tochter Kaifer Maximilians 1.; er galt für den
erften Bildhauer feiner Zeit in den Niederlanden. Dürer
bewunderte nicht wenig wden guten Bildfchnitzer, desgleichen
er keinen gefehen hattea. Er lud ihn auf der Durchreife
zu Mecheln zum Nachteffen und war dafür fein Gafi in
Brüffel. Hier traf er bereits die Krönungsdeputation der
Vaterftadt, beftehend aus den Rathsherren Hans Ebner,
Leonhard Groland und Niklas Haller. Sie waren abgeordnet,
um die Reichsinfignien zur Kaiferkrönung nach Aachen zu
überbringen und diefelben fodann wieder heimzuführen. Sie
verfaurnten nicht den berühmten Landsmann auszuzeichnen
und nahmen feine ganze Verpflegung auf fich. In Brüffel
begegnete Dürer auch dem früheren, eben 1520 abgetretenen
Bürgermeifter von Antwerpen, Jan van Ymmerfeele, Mark-
grafen des Landes von Ryen; er hatte ein Empfehlungs-
fchreiben des Bifchofs von Bamberg an ihn abzugeben und
fügte demfelben gleich eine Kupferftichpaffion bei, vdafs er
{ich meiner dabei erinnerer. Eine folche fchenkte er auch
dem Herrn Jakob de Bannifis, dem vertrauten Rathe und
Geheimfchreiber weiland Maximilians I. Bei ihm konnte
Dürer der beften Aufnahme ficher fein, denn Bannifls war