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XIV,
des Kaifers.
den Dienfien
regelmäfsig fein Leibgeding von IOO Gulden aus der Nürn-
berger Stadtkaffe bis an fein Lebensende. Seine Quittungen
darüber, ftets am I2. November oder einem bald darauf-
folgenden Tage ausgeftellt, aus den Jahren 1521 bis 1527
befinden fich noch auf dem königlichen Archive zu Nürnberg
Wir haben keine Kunde, dafs Dürer weiterhin zu
Karl V. und zu den Gelehrten am kaiferlichen Hofe in
irgend welche Beziehungen getreten fei. Als Cuspinian
noch im Jahre 1526 am 2 5. November von YVicn aus an
Pirkheimer das Anfinnen flellte, Dürer möge ihm zu einer
Publication die noch fehlenden Kaiferbildniffe liefern, fcheint
er eine abfchlägige Antwort erhalten zu haben Y). Doch
fchon vor feiner Reife nach den Niederlanden ward dem
Meifler Gelegenheit, {ich eines kleinen Auftrages zu Ehren
des neugewählten Kaifers zu entledigen. Die Wahl erfolgte
zu Frankfurt am 28. Juni 1519; und alsbald war der Nürn-
berger Rath darauf bedacht, dem Kaifer eine ganz be-
fondere Aufmerkfamkeit zu erweifen, die der kunftreichen
Stadt würdig fein follte. Man wollte etliche Eifen wzu einer
tapferen, anfehnlichen Münzer graben und fchneiden laffen.
Dazu ward dem Rathe durch Albrecht Dürer mit Rath
Wilibald Pirkheimers xein fauber und werklich Fifir geftellta.
Diefe Zeichnung Dürers ward in Holz gefchnitten und am
4. Juni 1520 ein Abdruck davon mit einem Briefe an Lazarus
Spengler gefchickt, der {ich eben in Staatsgefchäften in
Augsburg atifhielt. Dürer und der Rath wollten des Ge-
naueren wiffen, ob die Namen und Wappen des Kaifers
über der Zahl I9 (ohne Zweifel die Jahreszahl 1519) recht
angeordnet feien; ob es ferner mit den beiden Säulen (den
Säulen des Hercules) und" mit dem Wahlfpruche wNoch
weitem (plus ultra) feine Richtigkeit habe rund bei könig-
licher Majefiat die Manier und Gebrauch fei, dafs in diefem
und fonft feiner Majeliät zu Ehren die Säulen dermafsen
l) Abgedruckt bei M. M. Meyer
a. a. O, 26-29. Die letzte iPc über-
fetzt in Dürers Briefen etc. 60 mit
Anmerkung.
2) Pirkheimeri
2 5 7.
Goldaü,