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XIV
den
Dienfien
Kaifers.
des
das Ende davon iPr, dafs ich gern wollte, dafs Ihr bald gefund
und glücklich mit froher Vollbringung der Euch anbefohlenen
Aufträge wiederkämeta etc.
Bald nach Empfang diefes Briefes fcheint Dürer wirklich
Augsburg verlaffen zu haben. Luther, der erft im October
zum Reichstage kam, um dem Cardinal Cajetan Rede zu
ftehen, fah Dürer nicht mehr. Auch Kaifer Maximilian war
bereits früher abgereift. Er hatte feinen Maler zwar nicht
mit leeren Händen fortziehen laffen. Bares Geld freilich
fland wdem letzten Ritten felten zur Verfügung. Aber auf
Martini über ein Jahr, alfo 1519, Pcand ihm ein noch unver-
pfandeter Reit von 200 Gulden Rheinifch aus der Nürnberger
Stadtfteuer in Ausficht. Den follte Dürer haben, abgefehen
von feinem regelmäfsigen jahrgehalte. In einem Schreiben
von Augsburg, 8. September 1518 an Bürgermeifter und
Rath von Nürnberg, machte der Kaifer denfelben Mittheilung
davon und befahl ihnen ernftlich: wdafs Ihr unferem und
des Reiches lieben Getreuen, Albrecht Dürer, unferem Maler,
um feiner getreuen, uns auf unferen Befehl an unferem
Triumphwagen und in anderer Weife bereitwillig geleifteten
Dienfle willen, jene zweihundert Gulden ausfolget und be-
zahlet und dagegen unfere Quittung in Empfang nehmetrr 1).
Die kaiferliche Quittung brachte Dürer wohlverfiegelt
heim. Als nun Kaifer Maximilian plötzlich am 12. Januar
1519 Ptarb, ftiegen Dürer fehr begründete Bedenken gegen
die Sicherheit feiner neuen Anfprüche auf. Er machte die-
felben daher vor der Zeit geltend und verlangte in einem
Briefe vom 27. April 1519 vom Rathe die Auszahlung der
zweihundert Gulden, deren Anweifung wer auf dem jüngft
gehaltenen Reichstage bei Römifcher kaiferlicher Majeftät,
unferem allergnädiglten Herrn, hochlöblicher Gedächtnifs,
nicht ohne befondere Mühe und Betreibung erlangt haber 2).
In Anbetracht der veränderten Umfiände aber und für den
Fall, dafs der künftige Kaifer oder König feine Forderung
Dürers Briefe,
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Dürers Briefe,