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XIV.
Dienßen
den
Kaifers,
des
hätt' und die Sach' felbft unter Händen genommen, wäre
mir die Sach" noch fchwerer worden und hätte {ich länger
verzogen. Zeig ich Euerer Majeflät darum an, dafs diefelbe
von der Urfache des Verzugs und von Albrechten Dürers
emügem Fleifs Wiffen haben Der Verzug kann kein gar
langer gewefen fein, denn fchon am 29. März 1518 beftätigt
der Kaifer Pirkheimern von Innsbruck aus den Empfang:
WVir haben den Triumphwagen mit fammt der Expoiition,
den Du uns zu unterthenigen Gefallen zur Zier unferes
Triumphes geflellt und durch Zeiger diefes Briefs zugefendet
hail, empfangene Es folgt dann die Ankündigung, dafs er
ihn nächflens bei einem neuen Unternehmen auch befchäftigen
wolle von Dürers Verdienfl bei der Arbeit kein Wort,
trotz Pirkheimers Anpreifting!
jedenfalls fteht fomit feft, dafs der Triumphwagen des
Kaifers Maximilian einen Theil, ja den Mittelpunkt des
kaiferlichen Triumphzuges zu bilden beftinnnt War. Die
Betheiligung Dürers auch an diefem grofsen, feit Bartfch
nur Burgkmairn zugefchriebenen Werke, ift dadurch aufser
Frage geftellt. Es erübrigt nur, Dürers weiteren Antheil
aus dem Vorrathe der zu Lebzeiten des Kaifers noch
vollendeten Holzftöcke auszufcheiden. Maximilian fpricht in
feinem Briefe vom 5. Februar 1518 von vden anderen
Wägenr , denen der neu erfundene ungleich fein foll und
deren Bekanntfchaft er fomit bei Pirkheimer vorausgefetzt.
Und wirklich find fämmtliche Wägen und Mafchinerien,
welche Kriege, Staatsactionen oder Trophäen im Triumph-
zuge vorführen, von Dürers Erfindung; darunter die fpanifche
Hochzeit (Nr. 103 der Ausgabe von Bartfch) mit den aus
der Ehrenpforte wieder entlehnten Figuren und die bur-
gundifche Hochzeit, ein felten gewordener Wagen mit dem
prächtigen Gefpanne der Victoria (Nr. 135), der zuweilen
auch der wkleine Triumphwagenr genannt wird 1). Ferner
I)
nem
Die näheren Nachweife in mei-
oben angeführten Auflätze in
den Mitth. der k. k. Centralc. Nach
den Ordnungszahlen der letzten von