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XIV.
den Dienßzen des
Kaifers,
capiti digna est hec laurea Caefar
triplici virtus stemmate condecorat.
Sola tuo
Quam
Darunter lieft man noch das Wort: Victoria, und ganz
unten auf dem Rande die NVidmung von Pirkheinier 1).
Nicht diefe fpitzfindigen Spielereien, Pirkheimers, wohl
aber alles Andere verleiht diefer Zeichnung, die hier blos
beiläufig nach einer flüchtigen Skizze von ungeübter Hand
wiedergegeben ift, eine befondere Wichtigkeit. Sie giebt
uns Auffchlufs über die Betheiligung Dürers am Triumph-
zuge und über die Art, wie bei diefen kaiferlichen Aufträgen
überhaupt vorgegangen wurde, wie auch über das noch im
Jahre 1518 beftehende Verhältnifs Kulmbachs zu Dürer. lVlit
Dürers Art hat die Skizze fo viel gemein, dafs {ie ihm
zugefchrieben wurde, obwohl Kulmbachs Monogramm deutlich
darauf angebracht ift. Was daran wirklich von Dürers Hand
flammen dürfte, lind die energifchen Correcturen 1 die römifchen
Zahlen an den vier Hauptknoten des Kranzes, die ver-
längerten Blätter links unten, der Pfeil und die zwei langen,
kräftigen Linien, welche andeuten, dafs der ganze Kranz
vergröfsert werden und tiefer hängen foll. Es ift eben nur
die erlle Skizze, nach welcher dann erft die verbefferte,
forgfältiger ausgeführte, wohl auch colorierte Zeichnung zur
Vorlage für den Kaifer vollendet wurde, wie wir dies an
anderen Beifpielen auch beobachten können.
In jenem Briefe an Pirkheimer vom 5. Februar 1518
fchreibt der Kaifer weiter: bUnfer Rath Melchior Pfintzing,
Propft, hat uns auch angezeigt, wie Du einen neuen Wagen
für unfere Perfon, den anderen lNagen ungleich, erfunden
haben folleft. Demfelben nach begehren wir an Dich mit
ernftlichem Fleifs, Du wolleft auf das Fürderlichfte von be-
meltem Wagen eine Viflerung zu Handen obgemelts unferes
Raths, des Propfles fchicken und das nicht unterlaffen etc.((
Pirkheimer beeilte fich natürlich, den Befehlen des Kaifers
I) wCoronam hanc munitissimus
Caesar plantaxlit, virtus rigauit, Deuo-
tus Bilibaldus Pirckheymer dedicauitu