Gern älde.
Schwache
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Frucht Unter der abgefallenen Farbe an Hals und Achfel
des Kindes fxeht man noch Dürers Vorzeichnung und in
dem lockigen Haare der Madonna die Spur des alten Gold-
blond. Nur die gefällige Haltung und der Prill glückliche
Ausdruck der Mutter flnd noch erhalten. Der Grund ift
fchwarz, darauf in Gelb die echte Bezeichnung. Die wenig
forgfältige Maltechnik Dürers in jenen Jahren beeinträchtigte
eben nicht blos das urfprüngliche Ausfehen der betreffenden
Bilder, fondern namentlich auch deren Dauerhaftigkeit. S0
läfst {ich jetzt nicht mehr beitimmen, 0b von einem Gemälde,
das Dürer ohne Zweifel im folgenden Jahre ausgeführt hat,
das Original noch exiftiert oder nicht. Es war ein Selbdritt
oder die Mutter Anna mit Maria und dem Chriftkinde, halbe
Figuren in Lebensgröfse, bezeichnet mit 1519. Die heilige
Anna ganz in ein weifses Gewand gehüllt, fo dafs blos die
Nafe und die etwas ftarr blickenden Augen fichtbar flnd,
halt ftehend das fchlafende Kind, das von Maria mit nieder-
gefchlagenen Augen angebetet wird. Es giebt von dem
Gemälde noch mehrere Exemplare. Eines derfelben, das
zu Anfang der fünfziger Jahre aus der königlichen Galerie
von Schleisheim ausgefchloffen und von dem Käufer Entres
in München nachmals in die Fremde weiter verkauft wurde,
machte feiner Zeit viel von fich reden 2). Ob daffelbe
identifch war mit dem Exemplare des PraunTchen Cabinetes
in Nürnberg, das von Preftel geftochen wurde, wiffen wir
nicht. Dafs Kenner wie NVaagen und Mündler fich gegen
die Echtheit des vormals Schleisheimer Bildes ausfprachen,
erledigt die Frage darum noch nicht, weil man bisher den
Verfall von Dürers Malweife in diefer Periode noch nicht
beachtet hat und daher geneigt ift, alle in diefelbe fallenden,
x) Eine weifsgehöhte Kreidezeich-
nung auf grünem Grunde bei W,
Mitchell in London fcheint das Stu-
dium zu dem Kindsköpfchen zu fein.
2) Vergl. die Polemik über die Echt-
heit diefes Bildes im Deutfchen Kunfibl,
von x854, S, 203, 25x u. 436 ff. Otto
Mündler hielt das EntresTche Bild nach
mündlicher Mittheilung nur für eine
fchlechte Copie. Es (011 Geh jetzt im
Beütze eines H. v. Kouriffe in Odeffa be-
finden, nach Dürer-Quantin I7 3_ Ein
anderes Exemplar beützt Kammer-
herrin von Rewentlow in Kopenhagen.