YVappen,
Spenglers
Andere IMIeiPcer.
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Spengler gezeichnet hat. Deffen mit Deckfarben coloriertes
Wappen {ieht auf einem Schädel und wird von einem
fitzenden, die PanHöte blafenden Satyr gehalten; auf der
anderen Seite rechts fieht eine Nymphe, die eine Stangen-
wage und einen Becher hält. Die Figuren, die Einrahmung
und einige Thierbilder oben f1nd mit violetter Dinte auf
Pergament ganz genau in der Weife jener Randzeichnungen
ausgeführt. In der Mitte unten fteht ohne das Monogramm
die Jahreszahl 1515, echt und mit derfelben Feder ge-
fchrieben 1).
Zwei Blätter in der Efterhazy-Sammluxig, jetzt in der
Pefier Landesgalerie, find noch angefüllt mit einer Menge
bunter, fchalkhafter Einfälle in Federzeichnung, die offenbar
zur Fortfetzung der Randzeichnungen hätten dienen follen.
Die leichte Federfkizze der fchlafenden Frau auf einer
Zeichnung des Dresdener Cabinets hatte bereits Verwendung
gefunden. Vermuthlich drängte aber ein Auftrag des Kaifers
den anderen fo, dafs das Gebetbuch liegen blieb. Anfangs
fcheint Dürer noch die Abficht gehabt zu haben, die weitere
Verzierung deffelben wenigftens durch die Hände von
Schülern und Gehilfen fortfetzen zu laffen. Einer derfelben
hat dann auch noch die Randzeichnungen von acht Blättern
im Sinne Dürers hinzugefügt, aber freilich ohne deffen Geiß
und Gefchick und ohne Beziehungen auf den Text. Es
fxnd meift Hirfche, Rehe, Elennthiere und andere jagdbare
Thiere in Landfchaften, was da noch in braun-rother Dinte
an den Rand gezeichnet ift; auf Bäumen eine Storch- und
eine Affenfamilie; dann eine Krönung der Jungfrau in der
Glorie, darunter feltfam gedacht die vier Kirchenvater in
einem breiten Wagen, von den vier Symbolen der Evan-
gelißen gezogen; Hexen auf dem Bocke fahrend; ein
Schmerzensmann; dazwifchen fchwerfalliges Laubornament
I) Das Blättchen, jetzt {Iark ver-
blafst in der Albertina, befand {ich
bei Quandt, Es zeigt auf der Rück-
feite noch die Spuren der Einklebung
in einen Bücherdeckel. Vergl. dar-
über Zahn, Archiv f, zeichn, K. X.
236ff, mit einem Stiche, der aber
von Genauigkeit weit entfernt ifi,
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