Volltext: Dürer (Bd. 2)

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XIV. 
Kaifers. 
den Dienßen des 
grofse NVerk nannte man ßden Triumphe Es zerfiel in 
zwei Theile. Den einen bildete die vEhrenpfortea des 
Kaifers Maximilian; und mit der Zeichnung diefes erften 
Theiles ward Dürer zweifelsohne im Jahre 1512 betraut. 
Die gelehrte Leitung des Entwurfes und die zahlreichen 
deutfchen Infchriften dazu beforgte Johannes Stabius. 
So weit wir bisher über das Leben diefes vielfeitigen 
Mannes unterrichtet find, war er ein Oefterreicher, vielleicht 
ein Wiener von Geburt'). Johann Cufpinian, der Dichter, 
Arzt und Gefchichtfchreiber, fagt in der Vorrede zu feinem 
ivLeben Maximiliansv: Stabius fei ein Mann von fcharfem 
Verftande und feltener Gelehrfamkeit und I6 Jahre lang 
ununterbrochen, auf Feldzügen wie im Frieden, des Kaifers 
Begleiter gewefen. Sein Schüler, der Aftronom Tanftetter, 
berichtet bereits 1514: auch in den übrigen Künften habe 
Stabius einen feinen und durchdringenden Geift gezeigt und 
in Profa und in Verfen vieles hervorgebracht, woran {ich 
die Nachwelt noch ergötzen werde. Namentlich habe der 
Kaifer an den feltfamen Dingen, die er ausgedacht, täglich 
feine Freude gehabt und ihn fo hochgehalten, dafs er für 
ihn einen neuen Lehrftuhl der Aftronomie und Mathematik 
in Wien geftiftet habe. Dies bezieht {ich auf jenes Collegium 
poetarum et mathematicorum, das Maximilian im Jahre I 501 
unter dem Vorfitze des Konrad Celtes" an der Wiener Uni- 
verfität errichtete mit der Befugnifs, gekrönte Poeten zu 
ernennen. Stabius war der erfte, dem gleich im folgenden 
Jahre diefe Auszeichnung widerfuhr. Er war fchon früher 
Mitglied der von Celtes gegründeten Societas Danubiana 
und fpielte mit in deffen Komödie Ludus Dianae, bei deren 
Aufführung vor dem Kaifer. Und wie einft Celtes auf die 
Verbindungen mit der Kunftftadt Nürnberg befonderen 
Werth gelegt hatte, fo beeilte fich auch Stabius davon 
Nutzen zu ziehen und fie zu einem Ausgangspunkte für 
I) Vergl. Sotznmann, über I, Sta- 
bius und deffen Weltkarte von 1515; 
Monatsberichte über die Verhandl. 
der Gefellfch. f. Erdkunde zu Berlin 
1848, Neue Folge V. 232 ff.
	        
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