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Kaifers.
und fämmtlich in der Naturgröfse aufgenommen; He befinden
flCh im Befitze des H. Alfred von Franck in Graz 1). Die
Pietät, mit der Dürer hier an's Werk ging, ift für feine
Gefühlsweife ganz bezeichnend.
Die beiden, Pcark überlebensgrofsen Bildniffe Kaifer
Karls und Sigismunds, für deren erfteres jene Studien mit
bePcimnlt waren, hängen gegenwärtig in der Kunftfammlung
auf dem Rathhaufe zu Nürnberg. Karl der Grofse, ein
KniePcück, ganz von vorne gefehen in dem hifiorifchen.
Krönungsornate, mit Edelfteinen, Gold und Perlen überfaet,
macht einen gewaltigen, majeftätifchen Eindruck. Es ift ein
Idealkopf mit langer, fcharfer Nafe, reichen1 Bart und Haar,
die nufsbraun, ein wenig mit Grau gemifcht herabwallen.
Ehrfurchtgebietend fchaut er aus den braunen Augen, und
die etwas vortretende Unterlippe erhöht noch den' Ausdruck
der Entfchloffenheit. Zu {einen Häupten auf dem fchwarzen
Grunde links und rechts die Wappen Deutfchlands und
Frankreichs, der einköpfige ichwarze Adler in Gold, die
drei goldenen Lilien in Blau. Dazu die Infchrift'
Diefs ifi der Gefialt und Bildnus gleich
Kaifer Carl, der das Römifch Reich
Den Deutfchen imterlhänig macht.
Sein Kron und Kleidung hoch geachl
Zeigt man zu Nürnberg alle Jahr
Mit andern Heilthum offenbar. i)
Das Seitenfliick hat zwar diefelbe Gröfsc. D21 aber
auf demfelben oben fünf Wappenfchilde, das böhmifche in
der Mitte, angeordnet und, iPu die Figur König Sigisnumds
etwas kleiner genommen, herabgerüclät und weiter ab-
gefchnitten. Der Kopf iPc individuell bis zur Ueberladung
1) Vergl. Heller 84, Nr. 96-99
und 129-130, Nr. 51, a-c. Der
Handfchuh b mit der lnfchrift: vDZ
ifl keifer Karls hantfchuh awch dy
recht grosu kam als Autograph in's
Wandern: La collection de Frang,
Gräffer; Vente publique le 2 Avril
1838 chez Artaria et Co. Vienne;
S. 8.
2) Heller," 208. v. Eye, A. Dürer,
341-342, vermuthet mit Grund. der
Kopf des Johannes Stabius hätte
Dürer hier als Motiv gedient, In
Kupfer geftochen von A. Reindel 1847.