und
Selbülaorträt
Monogramm.
athmen, die Freude an der eigenen, herrlichen Perfönlich-
keit könnte bei jedem anderen eher übel verfianden werden,
als bei Dürer. Er ift darin ganz nur das Kind feiner Zeit.
Die unbefangene Schilderung feiner felbft iPc noch weit
genug entfernt von der prahlerifchen Ueberhebung gleich-
zeitiger Humaniften, wenn auch freilich noch viel weiter von
der falfchen Befcheidenheit und von der photographifchen
Gefchmackloligkeit unferer Tage. Die Geltung der Perfön-
lichkeit, welche das Zeitalter der Renaiffance und Refor-
Ination inaugurierte, tritt eben bei Dürer mit aller Macht
in ihre Rechte ein, und Hand in Hand mit dem gehobenen
Selbftgefühle geht das Streben nach äufserer Ehre, das
Ringen und Sorgen um künftigen Ruhm. Beide fpecififch
modernen Stimmungen wachfen in Dürer mit feinem Genius
grofs; fie begegnen {ich fchliefslich in der Art, wie er feine
H-Eltlptbilder bezeichnet. Frühzeitig fchon verfah er manche
feiner Zeichnungen mit den beiden nebeneinander ftehenden,
Oft_ galll kleinen Anfangsbuchftaben feines Namens, wie die
Belfpiele von 1485 bis 1496 zeigten. In der Regel aber
bßglßichnete er in diefer erften Zeit feine Arbeiten gar nicht.
Vlelen frühen Studien, die er fo unbezeichnet aufbewahrt
halte, fügte er nachträglich noch fein fpäteres Monogramm
bel, Zuweilen auch ganze Auffchriften, die auf ihre Ent-
üehtlng Bezug haben. Befonders um das Jahr I 514 fcheint
er e1ne folche Revifion feiner Zeichnungenmappe vorgenommen
zu haben- Erft von 1496 auf 1497 nahm er das bekannte
iIOZZgYQ-Smpä das in ein gröfseres gotifches A eingefchloffene
unfchginbäiäjmAvergifst' er nicht leicht, es Jeder, auch der
Jahre 1503 füllt rbeit mit auf den Weg zu geben. Mit dem
Jahreszahl beig indem Monogramme regelmafsig auclrdie
oder fonm 6,513 Äwar fteht diefelbe, wenn nicht räumliche
dem Handäeich aC Cn es hindern, immer unmittelbar über
en- Pirkheimer hatte ihm gerathen, gleich
ne Werke mit feinem Namen zu bezeichnen 1).
152g fcäljlilgiil Igiääfäiä. L. Cranach, I. 34.
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