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XIII.
Der
Künfiler
und
der
Menfch.
Und ifl: darum alfo gethan:
Ihr kennt ohn" Zweifel einen Mann,
Hat kraufes Haar und einen Bart,
Der ift aus angeborner Art
Ein Maler je und allweg ghvefen;
Und darumb, dafs er fchreiben und lefen
Zwo Ellen und ein Viertel l) kann,
Vermeint er {ich zu unterftahn.
Die KunR der Schreiberei zu treiben,
Hat angefangen Reime fchreiben.
Das will ihm doch nicht gleich anßalm,
Und möchü ihm Wol alfo ergahn,
Wie auf ein' Zeit ei'm Schufier gefchaha u_
Und nun folgt die launige Gefchichte von Apelles und dem
Schufter, der nicht bei feinem LeiPcen blieb, mit der fchliefs-
lichen Nutzanwendung:
yAlfo fag ich auch diefem Mann
S0 er das Malerhandwerk kann,
Dafs er dann bei demfelben bleib',
Damit man's GTpött nit aus ihm treibüz.
Flugs
antwortet
ihm
Dürer
in
demfelben
Tone:
wEs iß zu wiffen in der F rifi,
Dafs ein Schreiber zu Nürnberg ift,
Meiner Herrn gar ein werth' Mann,
Darumb' dafs er Miffnv' fchreiben kaum
Der
habe
111111
jenes
w F afinachtfpiel e
ihn
auf
gemacht
vMeinU ich wär wol ein Maler blieben.
D0 hab ich mir fürgenummen,
Und will noch nit gar erflummen;
Noch etwas zu lernen, das ich vor nit kann,
Darumb {h-afm mich kein weifer Manna,
Sodann vergleicht er Spenglern mit einem Notar, der nur
ein einziges Formular für feine Urkunden gehabt und {ich
dadurch lächerlich gemacht hätte. Er fügt noch übermüthig
hinzu, er wolle nicht nur fchreiben, fondern auch Arznei-
Ein
bildlicher
Ausdruck
ein wenig.