Verlag
Druck und
Bücher.
eine Widmung an Wilibald Pirkheinler von Chelidonius und
darauf Verfe zu deffen Lobe von Pirkheimer und Johannes
Cochlaeus; dem Schlufsworte des Marienlebens geht als
Widmung ein Choriambus an Pirkheimers gelehrte Schwefter
Charitas, die Aebtiffin von S. Clara, voran.
Dürer begnügte {ich aber nicht damit, felbft Buch-
drucker, Verleger und Buchhändler zu werden, er dachte
auch daran, {ich als Dichter zu verfuchen, um {eine Form-
fchnitte mit feinen eigenen Verfen zu begleiten. In reizend
naiver Weife erzählt er uns felbft 1), wie er im Jahre 1509
die erften Reime gemacht habe: öder Waren zween, hätf
einer fo viel Silben als der andere und ich meinet" ich hätfs
WOl treffen, als hernach fieht:
Du aller Engel Spiegel und Erlöfer der Welt
Dein grofse Marter fei für mein' Sünd' ein Widergelt,
Den las Wilibald Pirkheimer und fpottef mein und fagf,
kein Reim follt' mehr denn acht Silben habem. Nun er-
zählt er Weiter, wie er frifch daran ging über acht Weis-
heitsgaben, die er von Gott erfleht, achtzehn folcher Reime
zu machen. Doch auch diefe gefallen Pirkheimer nicht.
Er bittet darum den gemeinfamen Freund, den gelehrten
und berühmten Rathfchreiber Lazarus Spengler, ihm den-
felben Sinn in Reime zu bringen. Diefer thut es zwar,
fchickt ihm aber auch durch Pirkheimer ein Spottgedicht
zu, das anhebt:
vWiewol viel Sachen {ich begeben,
Die unfer" Gewohnheit widerfireben
Und deshalb zu verwundern ftehn,
S0 mag ich doch nicht W01 umbgehn,
Euch einen PIandel zu entdecken,
Der euch zu Lachen wird bewecken.
limires vendere audeat; quod si pe1
contemptum seu avaritiae crimen se-
cus feceris, post bonorum confiscatio-
nem tibi maximum laericxllum subeun-
dum esse certissime scias.
I) Vergl. Dürers Briefe, Einleitung
XIV,