Die Familie.
fecitr begleitet ift Proger iPc vielleicht blofs ein Beiname,
der auf die Einwanderung oder doch Herkunft von Prag
hinWeiPc. Hier {ein Zeichen mit Motiven des bei ihm beliebten
Blattwerkes:
Q
Wir haben die Gefchichte von Dürers Familie von
vornherein erledigt, um fortan um fo ungeftörter bei feiner
eigenen Perfönlichkeit verweilen zu können. Es liegen keine
Anzeichen dafür vor, dafs die beiden zuerft geborenen Kinder
Dürers des Aelteren ihre erften Lebensjahre überdauert
hätten. Albrecht, der Drittgeborne, war wohl fchon früh-
zeitig der ältefte feiner Gefchwifter; ein Grund mehr, dafs
die Hoffnungen des Vaters insbefondere auf ihm ruhten und
ihm eine verhältnifsmäfsig beffere Erziehung zu Theil wurde.
Dürer felbft erzählt: wund fonderlich hatte mein Vater an
mir ein Gefallen; da er fah, dafs ich Heifsig in der Uebung
zu lernen war; darum liefs mich mein Vater in die Schule
gehen, und da ich Schreiben und Lefen gelernt, nahm er
mich wieder aus der Schule und lehrte mir das Goldfchmied-
werkr. Wie Johann von Miltenberg, geb. 1478, in feiner
Heimath, mag der kleine Dürer aufser einigen lateinifchen
Vocabeln wenig Pofitives in der Schule gelernt haben. Wie
mangelhaft aber auch der öffentliche Unterricht damals ge-
wefen fein mochte, für ein fo begabtes Kind, wie der kleine
Dürer, war der Schulbefuch von entfcheidender Wichtigkeit.
Das Talent braucht fortwährende Erziehung und Anleitung
bis zu den Höhen feiner einftigen Thatigkeit; der Genius
in feinem raftlofen Drange bedarf blofs eines erften An-
Pcofses, einer frühen Befreiung aus geifliger Hilflofigkeit,
alles andere fucht und Endet er felbft auf. Dürer verlangt
auch nachmals von der Vorbildung eines Knaben, welcher
der Malerkunft gewidmet wird: xdafs er recht lefen und