Volltext: Dürer (Bd. 1)

Neu aufgefundener 
Brief. 
377 
er ift fchir zmoll F0 vill gefchetzt worden, als ich dorfür geben hab, 
Man wolt mir awch von fchtund an gewin geben, da ich in kawft 11er. 
Dorum lieber her Pyrkeymer fagt dem Hans Imhoffl) dz er den pottn 
forfch, wo er mit dem priff und püxle hin kumen fey, und der pott 
ifi vom jungen Hans Imhoff gefchikt worden am elften dag Marzy. 
Hi mit feind Gott befolhen und lafl ewch mein mutter befolhen fein; 
fprecht dz {y mein pruder zu Wolgemut dw, awff dz er erbett und nit 
erfawll i). Alzeitt ewer dyner, LePc nach dem fynn, ich hab eilentz 
itz woll 7 pryff zw fchreiben  ein teill gefchriben. Mir ifl leid vür 
hern Lorentz, grüfst in und Steffn Paumgartner 3). Geben zW Fenedig 
im 1506. jar am fanct Marx dag. 
Albrecht Dürer. 
Schreibt mir palt wider, wan ich hab dy weill kein rw. 
Kunhofer 4) iii thottlich krank, itz ifi mir pottshaft kuma 5), 
Andres 
1) Der ältere des Namens und 
Vater des zuvor genannten; damals 
an der Spitze des Haufes in Nürnberg. 
2) Es iil; fein jünglter Bruder Hans. 
Vergl, oben S, 50-51 und Dürers 
Briefe 11,32 mit Anmerk. 
3) Aus der Patrizierfamilie; ein 
naher Freund Dürers und Stifter des 
Paumgärtneffchen Altares; liehe oben 
S, ISI, Herr Lorenz vermuthlich 
Dr. L, Behaim, früher Haushofmeifter 
des Cardinals Borgia, nachmaligen 
Papites Alexander VI, Vergl. Dürers 
Briefe 192. 
4) Ein junger Nürnberger, ver- 
muthlich ein Handwerker, deffen 
Dürer wiederholt gedenkt; ein end- 
giltiger Beweis, dal's diefer der im 
folgenden Briefe erwähnte Andreas 
fei, und nicht Dürers Bruder, wie 
angenommen wurde. 
5) Ich verdanke die Abfchrift diefes 
bisher unbekannten Briefes meinem 
verehrten Freunde William Mitchell 
in London, der das Original in der 
Royal Society dafelbfl; entdeckt hat. 
Es ift auf weifsem Ankerpapier ge- 
fchrieben und trägt auf der Rückfeite 
die gewohnte Adreffe: xDem erfamen 
weifen Her Wilbolt Pyrkeymer zw 
Nornberg meinem giinüigen Herrna; 
ferner noch folgende Widmung: xFür- 
nehmer, infonders vertrauter, lieber 
Freund Heinrich Milich! Auf fein 
vielfaltiges anlangen verehr ich Ihme 
hiemit (liefen Brief von Albrecht 
Dürer an meinen Uhranherrxm Wili- 
balt Pirkamer. Das wolle er deflo 
höher halten, weil ich dergleichen 
hohen Perfonen zu geben verfagt 
habe, den ich der nicht mehr als 
noch fechs beyhanden; wollt auch 
denfelben defio lieber fein laffen, 
weil er meines in Gott Ruhenden 
Anherrn Hans Imhoff darin zum 
andermahl gedenkt. Golt und Silber 
iß einem jeden lieb, aber dergleichen 
Brieff acht ich höher, weil das Golt 
noch in der Welt, aber der Dürer 
eigenen Handfchreiben würde man 
fo bald nicht finden, wie den zweien 
Cardinal Spineli und Urfini von mir 
dergleichen begerrt, 'l)as melt ich 
allein darumb, auff das gefpürt wird 
mit was aiiection ich dem herrn Bru- 
der zugethan bin. Actum Nürnberg 
den 3, July An. 1624. Hans Im- 
ho ff der Aeltererr. Es ift Hans IIL, 
der jüngße Sohn Wilibalds, des be- 
rühmten Sammlers, geb, 1563, geil,
	        
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