Neu aufgefundener
Brief.
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er ift fchir zmoll F0 vill gefchetzt worden, als ich dorfür geben hab,
Man wolt mir awch von fchtund an gewin geben, da ich in kawft 11er.
Dorum lieber her Pyrkeymer fagt dem Hans Imhoffl) dz er den pottn
forfch, wo er mit dem priff und püxle hin kumen fey, und der pott
ifi vom jungen Hans Imhoff gefchikt worden am elften dag Marzy.
Hi mit feind Gott befolhen und lafl ewch mein mutter befolhen fein;
fprecht dz {y mein pruder zu Wolgemut dw, awff dz er erbett und nit
erfawll i). Alzeitt ewer dyner, LePc nach dem fynn, ich hab eilentz
itz woll 7 pryff zw fchreiben ein teill gefchriben. Mir ifl leid vür
hern Lorentz, grüfst in und Steffn Paumgartner 3). Geben zW Fenedig
im 1506. jar am fanct Marx dag.
Albrecht Dürer.
Schreibt mir palt wider, wan ich hab dy weill kein rw.
Kunhofer 4) iii thottlich krank, itz ifi mir pottshaft kuma 5),
Andres
1) Der ältere des Namens und
Vater des zuvor genannten; damals
an der Spitze des Haufes in Nürnberg.
2) Es iil; fein jünglter Bruder Hans.
Vergl, oben S, 50-51 und Dürers
Briefe 11,32 mit Anmerk.
3) Aus der Patrizierfamilie; ein
naher Freund Dürers und Stifter des
Paumgärtneffchen Altares; liehe oben
S, ISI, Herr Lorenz vermuthlich
Dr. L, Behaim, früher Haushofmeifter
des Cardinals Borgia, nachmaligen
Papites Alexander VI, Vergl. Dürers
Briefe 192.
4) Ein junger Nürnberger, ver-
muthlich ein Handwerker, deffen
Dürer wiederholt gedenkt; ein end-
giltiger Beweis, dal's diefer der im
folgenden Briefe erwähnte Andreas
fei, und nicht Dürers Bruder, wie
angenommen wurde.
5) Ich verdanke die Abfchrift diefes
bisher unbekannten Briefes meinem
verehrten Freunde William Mitchell
in London, der das Original in der
Royal Society dafelbfl; entdeckt hat.
Es ift auf weifsem Ankerpapier ge-
fchrieben und trägt auf der Rückfeite
die gewohnte Adreffe: xDem erfamen
weifen Her Wilbolt Pyrkeymer zw
Nornberg meinem giinüigen Herrna;
ferner noch folgende Widmung: xFür-
nehmer, infonders vertrauter, lieber
Freund Heinrich Milich! Auf fein
vielfaltiges anlangen verehr ich Ihme
hiemit (liefen Brief von Albrecht
Dürer an meinen Uhranherrxm Wili-
balt Pirkamer. Das wolle er deflo
höher halten, weil ich dergleichen
hohen Perfonen zu geben verfagt
habe, den ich der nicht mehr als
noch fechs beyhanden; wollt auch
denfelben defio lieber fein laffen,
weil er meines in Gott Ruhenden
Anherrn Hans Imhoff darin zum
andermahl gedenkt. Golt und Silber
iß einem jeden lieb, aber dergleichen
Brieff acht ich höher, weil das Golt
noch in der Welt, aber der Dürer
eigenen Handfchreiben würde man
fo bald nicht finden, wie den zweien
Cardinal Spineli und Urfini von mir
dergleichen begerrt, 'l)as melt ich
allein darumb, auff das gefpürt wird
mit was aiiection ich dem herrn Bru-
der zugethan bin. Actum Nürnberg
den 3, July An. 1624. Hans Im-
ho ff der Aeltererr. Es ift Hans IIL,
der jüngße Sohn Wilibalds, des be-
rühmten Sammlers, geb, 1563, geil,