Volltext: Dürer (Bd. 1)

Ankunft. 
der 
Auftrag 
Deutfchela, 
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windifcher, d. i. flavifcher Nationalität i). Die italienifchen 
Worte  una villana  in diefer Verbindung laffen kaum 
eine andere Erklärung zu, als dafs Dürer diefes Studium 
nach einer Wendin auf feiner Reife nach Venedig im Friaul 
oder fonft im italienifchen Grenzlande gemacht habe. Viel- 
leicht auch bot {ich ihm in Venedig felblt dazu die Gelegenheit; 
fo wie er vermuthlich dort eine Bewohnerin der Türkei, 
eine Albanefin oder dergleichen mit der Feder fkizzirte, in 
einem langen, pelzverbrämten Mantel, den Kopf in ein Kinn- 
tuch und eine breit herabfallende Haube gehüllt; daneben 
der Kopf noch einmal, mit einer hohen cylindrifchen Kappe 
ohne Krempe bedeckt, und oben die Infchrift weine türginq, 
eine Türkin. Das Blatt befindet llCh in der Ambrofiana 
Mailand. 
Schon im erften Briefe vom 6. Januar erwähnt nun 
Dürer: vDenn ich habe den Deutfchen eine Tafel zu malen, 
für welche fle mir 110 Gulden Rheinifch geben  nicht für 
fünf Gulden Unkoften gehen darauf  die werde ich noch 
innerhalb acht Tagen fertig bringen mit Grundieren und 
Abziehen  Sodann will ich gleich anfangen fie zu malen, 
denn fie foll, fo Gott will, einen Monat nach Oftern auf dem 
Altare ftehen. Das Geld hoffe ich, fo Gott will, alles zu 
erfparenr. Doch fchreibt er am 7. Februar! vUnd heute hab" 
ich erft meine Tafel angefangen zu entwerfene etc. Sodann 
beginnt aber auch die Unzufriedenheit mit dem Auftrage, 
als habe er (ich mit deffen Annahme übereilt. Er fchreibt 
am 2. April: Uhr follt auch wiffen, dafs ich viel Geld ge- 
wonnen haben könnte, wenn ich der Deutfchen Tafel nicht 
zu machen übernommen hätte. Es ift doch eine grofse 
Arbeit daran und ich kann fle vor Pfingften nicht völlig 
fertig machen. Gleichwohl giebt man mir nicht mehr als 
85 Ducaten. Nun wifst Ihr, was auf Zehrung aufgeht; ich 
habe auch etliche Sachen gekauft, habe auch Geld hinauf- 
1) Schwache Abbildung in der 
Gazette des Beaux-Arts 1877. 114 433- 
2) Dürer fchreibt: vverfertigen mit 
Weifsen und Schabenm
	        
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