Volltext: Dürer (Bd. 1)

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Der 
Wettßzreit mit jacopo 
Barbari, 
was die italienifche Kunfi um 
aufzuweifen hätte. 
I 500 in diefer Art von Technik 
 Der Einzug des gefeierten wälfchen Meifters als kaifer- 
licher Hofmaler in Nürnberg und feine neue Art, die huma- 
niftifchen Probleme der Zeit in gefällige allegorifche Formen 
zu kleiden, war wohl geeignet, Auffehen zu erregen und den 
Wetteifer der einheimifchen Künftler herauszufordern. Nach 
Venedig fcheint Barbari nie wieder zurückgekehrt zu fein. 
Dafs er im Jahre I 506 nicht dort war, wiffen wir aus Dürers 
zweitem Venetianifchen Briefe an Pirkheimer, in dem es 
heifst: vAuch laffe ich Euch wiffen, dafs viel beffere Maler 
hier find, als da draufsen l) MeiPcer Jakob ift; aber Anton 
Kolb fchwüre einen Eid, es lebte kein befferer Maler auf 
Erden, als Jakob. Die Anderen fpotten feiner und fagen: 
wäre er gut, fo bliebe er hiera. Bemerkenswerth an diefer 
Briefftelle ift zunächft das lebhafte Intereffe, welches Dürer 
nicht nur an Barbari an den Tag legt, fondern auch bei 
Pirkheimern vorausfetzt; fodann aber auch ein gewiffer 
Antagonismus Dürers, der aus den Worten fpricht, zumal 
er unmittelbar zuvor hervorgehoben hat, dafs ihm das, was 
ihm vor eilf Jahren fo wohl gefallen hätte, jetzt nicht mehr 
zufage. Dafs Barbari damals in Nürnberg fehr beliebt ge- 
wefen fei, dafür befitzen wir noch ein anderes Anzeichen. 
In der bereits oben erwähnten, im Jahre 1504 ein- 
gebundenen Handfchrift Dr. Hartmann Schedels auf der 
Münchener Bibliothek finden wir nämlich eine Reihe von 
Kupfer-fliehen Iacopos, und faft ausfchliefslich diefe, fchon 
urfprünglich eingeklebt. Auffallend ift dabei, dafs auch der 
wichtigite Gewährsmann Schedels, Cyriacus von Ancona, 
eine ganz befondere Vorliebe für Mercurius hat und von 
diefem Pcets mit falbungsvoller Verehrung fpricht. Der Gott 
erfcheint ihm im Traume, fein Tag, der Mittwoch, gilt ihm 
als befonders glückbringend und heilig; und dafs er ihn 
als eine Art von Schutzheiligen betrachtet, zeigt ein felt- 
Italiens. 
aufserhalb 
fuori,
	        
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